Sensor Innovationspreis 2010

Im-Ohr-Sensorsystem für Vitalparametermessung ausgezeichnet

20. Mai 2010, 10:18 Uhr | Andrea Gillhuber
© AMA Service GmbH

Der AMA Fachverband für Sensorik e.V. hat die Gemeinschaftsentwicklung des CiS Forschungsinstituts für Mikrosensorik und Photovoltaik, der Firma Audia Akustik und dem Helmhotz-Institunt für Biomedizinische Technik der RWTH Aachen mit dem 10.000 Euro dotierten Sensor Innovationspreis ausgezeichnet.

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Das Im-Ohr-Sensorsystem konnte sich gegen 54 Mitbewerber um den Sensor Innovationspreis durchsetzten. Eingesetzt wird das Sensor-System für das so genannte »kardiovaskuläre Monitoring« von Patienten mit akuter Herz-Kreislauf-Erkrankung. Gemessen werden Vitalparameter wie Puls, Durchblutung und Sauerstoffsättigung des arteriellen Blutes, welche eine Auskunft über die physiologischen Zustände des Herz-Kreislauf-Systems geben.

Im Bild sehen Sie die Preisträger 2010 von links nach rechts: Wolfgang Wiedemann, Vorstandsvorsitzender AMA Fachverband für Sensorik. e.V.; Dr. Markus Hülsbusch, RWTH Aachen, Helmholtz-Institut für Biomedizinische Technik; Dr. Thomas Hennig, CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH; Dipl.-Ing. Frank Panitzsch, AudiaAkustik GmbH; Dipl.-Ing. Dieter Römhild, CiS Forschungsinstitut für Mikrosensorik und Photovoltaik GmbH; Prof. Dr. Andreas Schütze, Universität des Saarlandes, Vorsitzender der Jury

Im-Ohr-Sensor-System
Ein kaum sichtbarer Mikrosensor, ins Ohr des Patienten gestzt, misst Puls und Suaerstoffsättigung des Blutes.
© CiS, Erfurt

Der Sensor ähnelt in der Konstruktion gängigen Hörgeräten: die biokompatible, flexible Halterung passt sich der Anatomie des Ohres an. Das Arbeitsprinzip ist optisch: Zwei LEDs mit verschiedenen Wellenlängen (rot: 645 nm; Infrarot: 880 nm) strahlen abwechselnd in das umliegende Gewebe ein und Fotodioden messen das zurückgestreute Licht. Im Infraroten ist dies ein Maß für die Durchblutung des Gewebes, im sichtbaren Bereich für die Sauerstoffsättigung des Blutes. Aus diesen Primärdaten lassen sich besagte Vitalparameter bestimmen.

Realisiert wurde der Sensor mit Hilfe von Mikrosystemtechnik. Er basiert auf der früheren CiS-Entwicklung MORES (Mikro-Optischer REmissions-Sensor). Die weiterentwickelte Version »VIP« wurde verkleinert und misst nun 5,4 x 3,2 x 0,7 mm³. Auf einem gemeinsamen Substrat sitzen zwei LEDs und zwei pin-Fotodioden, eine Monitor-Diode sowie eine abgedeckte Diode zur Messung der Chip-Temperatur. Der gesamte Aufbau basiert auf einer patentierten Silizium-Glas-Keramik.(ag/le)


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