Unterstützt wurden die Prozessleitsysteme
sowie die Asset-Management-Tools
Die Feldgeräte wurden über ein Feldbus-Netzwerk (Foundation Fieldbus) an die Leitsysteme beziehungsweise Asset-Management-Tools gekoppelt. Auf der Geräteseite standen ein Multivariablen-Messumformer von Yokogawa und elektropneumatische Stellungsregler (Positioner) der Firmen Emerson, Invensys und Metso für den Test zur Verfügung. Abhängig von den jeweils unterstützten Integrationstechnologien ergaben sich 35 mögliche Testkombinationen von denen 31 untersucht wurden. Nicht getestet wurde DDL in Fieldmate.
31 Geräte-/Leitsystem-Kombinationen im Test
Alle Tests wurden aus Anwendersicht durchgeführt, das heißt mit besonderem Augenmerk auf Interoperabilität, Ausführungszeiten, Bedienoberfläche und die Funktionalität in Inbetriebnahme- und Wartungssituationen.
Bezüglich der Interoperabilität gab es bei der DDL erwartungsgemäß keinerlei Probleme: Die Technologie ist reif und hat sich in vielen Installationen bewährt. Zum Testzeitpunkt hatten zwei Leitsysteme und zwei Feldgeräte die eEDDL-Spezifikation für den Foundation Fieldbus implementiert. Die eEDDs funktionierten in den zwei Host-Systemen einwandfrei. Verbesserungspotenzial zeigte sich bei der Interoperabilität von Geräte-DTMs (Device Type Manager) mit den FDT-Rahmenapplikationen. Nicht alle im Test verwendeten DTMs waren auf Anhieb interoperabel mit der FDT-Rahmenapplikation und liefen erst nach Einspielung eines Patch einwandfrei. Die WIB leitet daraus die Notwendigkeit ab, alle DTMs einem Konformitätstest mit dem „dtmInspector“ zu unterziehen und durch die FDT-Group zertifizieren zu lassen. Analog dazu schlägt die WIB einen Konformitätstest für die FDT-Rahmenapplikationen vor. Die FDT Group hat diese Anregungen aufgenommen und bereits im Oktober 2007 mit der Entwicklung eines Tools für Konformitäts-Tests von Rahmenapplikationen sowie eines entsprechenden Zertifizierungsprozesses begonnen. Dieser „frameInspector“ wird voraussichtlich im 4. Quartal 2008 verfügbar sein.
Die im realen Betrieb wichtigen Ausführungszeiten typischer Engineering-Funktionen wurden anhand von dynamischen Regelkreistests, Ventilanalysen, automatischer Kalibrierung und Deadband-Tests ermittelt. FDT und eEDDL unterscheiden sich in diesen Disziplinen nur um Nuancen. Die einfachere DDL ist in der reinen Ausführung der Funktionen zwar schneller, in Summe benötigen Anwender für die Durchführung einer bestimmten Tätigkeit aber mehr Zeit: Aufgrund der benutzer-unfreundlichen Darstellung dauert das Finden und Eingeben der Parameter länger als bei FDT oder eEDDL.
Hinsichtlich der Bedienoberflächen und der Funktionalität unterscheiden sich die drei Integrationstechnologien signifikant: Bei den Beschreibungssprachen DDL und eEDDL sind die Möglichkeiten für den Gerätehersteller zur Gestaltung einer Bedienoberfläche grundsätzlich durch den Sprachumfang vorgegeben. Die Darstellung einer DDL/eEDDL-basierten Oberfläche in einem bestimmten Host-System hängt weiterhin davon ab, welche Sprachkonstrukte der Host beherrscht.DDLs erlauben lediglich eine einfache Listendarstellung der Parameter, die sich mit Hilfe von Karteireitern (Tabcards) strukturieren lassen. Grafische Darstellungen sind bei DLLs nicht vorgesehen – im Gegensatz zur eEDDL. Allerdings sind deren Inhalte wiederum vordefiniert. Bei einzelnen Engineering-Funktionen der eEDDL traten Probleme auf, beispielsweise beim Funktionstest (Step-Test) der Stellungsregler: Die Mess-Ergebnisse gingen bei einem Wechsel des Menüfensters verloren und ließen sich generell nicht speichern.