Das Engineering-Konzept

17. Juli 2008, 14:25 Uhr | Dr. Harry Hengster, Martin Hoffmann, Mathias Mühhause, Matthias Riedl
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Die Lösungsansätze

Um dem Anwender später größtmögliche Freiheitsgrade bei der Auswahl der Werkzeuge zu lassen, verfolgt das VAN-Forschungsprojekt zwei parallel verlaufende Ansätze.

Der erste Ansatz sieht ein autonomes, speziell für das VAN-Engineering erstelltes Werkzeug vor, das die Durchgängigkeit der Engineering-Informationen garantiert und unabhängig von am Markt befindlichen Werkzeugen ist. Der zweite Ansatz gilt der Erweiterung vorhandener Werkzeuge um VAN-Funktionalitäten und ist darauf ausgerichtet, bereits standardisierte Technologien und Schnittstellen wie FDT/DTM und TCI zu nutzen.

Das „Tool Calling Interface“ (TCI) erlaubt dem Benutzer aus einem geöffneten Werkzeug heraus ein anderes Werkzeug zu starten und dabei die benötigten Parameter zu übergeben. Diese Methode ermöglicht die Kopplung jedes beliebigen, herstellerspezifischen Werkzeuges – vorausgesetzt das TCI-Interface wird unterstützt – mit einem VAN-spezifischen Engineering-Werkzeug, um die für VAN nötigen Gerätekonfigurationen vorzunehmen.

Entwickelt werden zudem ein VAN-Device-DTM und ein VAN-Communication-DTM, die der FDT/DTM-Spezifikation entsprechen, und sich somit problemlos in alle Herstellerwerkzeuge einbinden lassen, die diesen Standard unterstützen. Diese DTMs werden vom FDT-konformen Werkzeug verwendet, um die Kommunikation zum VAN-Gerät zu gewährleisten und die nötigen Gerätekonfigurationen vorzunehmen.

Ein mit dem Engineering eng verbundener Schwerpunkt des Forschungsprojektes war zudem die Spezifikation einer VAN-Gerätebeschreibung. Die sogenannte VAN-DD enthält nur die neuen Fähigkeiten der VAN-Geräte und referenziert für existierende Automatisierungsfunktionen und Kommunikationscharakteristika auf bereits formulierte und im Feld eingesetzte Gerätebeschreibungen, zum Beispiel auf die GSD-Datei für ein Profinet-Gerät.

Nicht zuletzt berücksichtigt das VAN-Engineering den Aspekt der Spezifaktion gerätespezifischer Merkmale. Hierzu werden die im ISO/OSI-Referenzmodell definierten ASEs genutzt. In den ASEs sind die VAN-spezifischen Dienstprimitiven und Attribute etwa für Echtzeit, Routing, Safety oder Security festgelegt. Für die Zuordnungen von ASEs zu Geräten sind Geräte- und dazu erweiternd Konformitätsklassen definiert. Die VANDD spezifische Implementierung der ASEs erfolgt auf Basis von XML. gh

Nähere Informationen
www.van-eu.eu

Dr. Harry Hengster

arbeitet bei Schneider Electric in Seligenstadt.

Martin Hoffmann

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Mathias Mühhause

ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Matthias Riedl

leitet am Institut für Automation und Kommunikation (ifak) den Bereich Informationsmanagement für Umwelt & Automation.


  1. Das Engineering-Konzept
  2. Das Engineering-Konzept
  3. Die Planung
  4. Die Phasen des Engineerings
  5. Die Lösungsansätze

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