Die Planungsphase nutzt die in der Modellierungsphase bereitgestellte Information, um die geeigneten Geräte und Netzwerktechnologien für das Automatisierungssystem auszuwählen. Die Auswahl basiert auf funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen sowie den verfügbaren Geräten mit ihrer jeweiligen Charakteristik. Zusätzlich zur Auswahl werden im gleichen Prozessschritt die Netzwerktopologie und die hierarchische Struktur der VAN-Domänen und ihrer Sub-Domänen definiert. Die Planungsphase in einem VAN-Projekt beruht auf der strikten Trennung zwischen funktionalem Entwurf und der Geräte-Implementierung; dies erlaubt eine Top-Down-Vorgehensweise.
Die Konfiguration
In der Konfigurationsphase werden die Netzwerkeinstellungen vervollständigt und die eingesetzten Geräte konfiguriert. Die verwendeten Engineering-Werkzeuge können die Geräte im Offline-Modus konfigurieren, basierend auf der mitgelieferten Gerätebeschreibung. Für die Parametrierung und den Download der Konfiguration und der Programme ist entweder eine direkte Verbindung zum Gerät oder eine Verbindung über das Netzwerk erforderlich. Nach erfolgreicher Konfiguration aller Geräte ist es Aufgabe des Engineering-Werkzeuges, die projektspezifischen Daten in die Projektdatenbank oder -repository zu speichern. Die Ablage dieser Daten muss nicht zwingend in einer zentralen Datenhaltung erfolgen; je nach benutztem Werkzeug lassen sie sich auch lokal speichern.
Die Inbetriebnahme
Zur Einrichtung eines vollständigen VAN-Systems werden in dieser Phase alle vorkonfigurierten und vorgruppierten Geräte und Teilsysteme schrittweise integriert. Die Nutzung der Engineering-Werkzeuge, die eine Verbindung zum entsprechenden Automatisierungssystem aufbauen müssen, geschieht nun im Online-Modus. Für jede Kombination von Geräten und Teilsystemen sind spezifische Konfigurationsparameter notwendig.
Betrieb und Instandhaltung
Während des Produktionsprozesses kommen die Engineering-Werkzeuge vor allem für Diagnosezwecke zum Einsatz und im geplanten Wartungsintervall beispielsweise für Rekalibrierungszwecke. Darüber hinaus sind die bei Bedarf notwendigen Datenzugriffe auf die Geräte, die Protokollierung der Aktivitäten der Anlagenfahrer und die eventuell notwendigen Anpassungen der Konfigurationseinstellungen zu gewährleisten.
Das VAN-Informationsmodell
Ein VAN-spezifisches Engineering-Werkzeug hat die Phasen der Modellierung und Planung eines Automatisierungssystems – hierzu gehört auch die Identifizierung von VAN-Domänen – genauso zu beherrschen wie die Phasen der Konfiguration und Parametrierung vonAutomatisierungskom ponenten. Dabei müssen die Werkzeuge kommunikationsbezogene Managementfunktionen an den VAN-Geräten ausführen. Dafür gilt es vom VAN-Gerät entsprechende Managementdienste bereit zu halten. Die vom VAN-Forschungsprojekt definierte Gerätearchitektur stellt für diesen Zweck eine Anzahl im ISO/OSI-Referenzmodell standardisierte „Application Service Elements“ (ASE) zur Verfügung, deren Konfigurierungsparameter unter Benutzung von Web-Services einstellbar sind.