AutomationML – die Grundarchitektur

14. April 2008, 9:18 Uhr | Dr. Rainer Drath
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

AutomationML – die Grundarchitektur

Die Grundarchitektur von AutomationML besteht folglich aus den Standards CAEX, PLCopen-XML und COLLADA: CAEX speichert als AutomationML-Dachformat die Anlagentopologie, COLLADA dient der Speicherung der Geometrie sowie Kinematik und PLCopen-XML der Beschreibung von Abläufen und Verhalten. Daraus ergibt sich, dass AutomationML eine inhärente verteilte Dateistruktur besitzt. Die Vorteile dieses Konzepts sind:

  • Wiederverwendung gereifter Datenformate und damit Reduktion des Spezifikationsaufwandes für AutomationML.
  • Verteilung der Daten auf verschiedene Dateien – dies vereinfacht die Handhabung von Massendaten.
  • Vereinfachte Nutzung von Bibliotheksdateien; diese lassen sich separat speichern oder austauschen.
  • Unterschiedliche Geometrievarianten sind separat speicherbar, beispielsweise, um verschiedene Detaillierungsgrade von Geometriedaten unterscheiden zu können.

Die Spezifikation

Ein wesentlicher Teil der AutomationML-Spezifikation beschäftigt sich mit der Anwendung des Dachformates CAEX. Dieses Datenformat stellt als Meta-Format flexible Mechanismen zur Verfügung, um unterschiedlichste Daten zu speichern. AutomationML spezifiziert, wie diese Konzepte für die beschriebene Aufgabenstellung konkret anzuwenden sind, und definiert hierfür spezielle Attribute, Klassen und Schnittstellen sowie Regeln zur Objektidentifizierung und -verknüpfung:

InterfaceClassLib

Interfaces (Schnittstellen) dienen zur Beschreibung von Relationen zwischen Objekten. AutomationML liefert eine vordefinierte Schnittstellenbibliothek, die eine Anzahl abstrakter Schnittstellenklassen für allgemeine Automatisierungssysteme umfasst. Diese Klassen sind syntaktisch und semantisch definiert und dienen dazu, nutzerdefinierte Schnittstellen zu modellieren.

RoleClassLib

Eine Rollenklassenbibliothek dient dazu, die abstrakte Funktion eines CAEX-Objektes zu erklären. Rollenklassen sind beispielsweise abstrakte Roboter, Rollenförderer oder SPSen. Sie dienen somit der semantischen Interpretation von nutzerdefinierten Objekten. AutomationML liefert eine Standard-Rollenbibliothek. Diese Bibliothek wird vom AutomationML-Konsortium weiter verfeinert und ist durch den Anwender selbst erweiterbar.

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AutomationML versteht sich als „Klebstoff“ zwischen etablierten Datenformaten.

  1. AutomationML – die Grundarchitektur
  2. Referenzierung externer COLLADA-Daten
  3. AutomationML – die Grundarchitektur
  4. AutomationML – die Grundarchitektur
  5. AutomationML – die Grundarchitektur

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