Ein der Nachrichtenagentur Reuters vorliegender Drei-Punkte-Plan der Übertragungsnetzbetreiber Tennet und 50Hertz sieht eine Reduktion der Offshore-Ausbaupläne von 14 auf 8,5 Milliarden GW Leistung vor.
Der Streit um Kosten, Pflichten und Zuständigkeiten beim Offshore-Windkraftausbau geht in eine neue Runde. Die Übertragungsnetzbetreiber möchten erst für den Bau von Netzen in Anspruch genommen werden, wenn die Offshore-Kapazitäten tatsächlich existieren, während die Windpark-Betreiber erst bauen möchten, wenn die Netzanschlüsse auch existieren.
Zur Milderung dieser Problematik waren 2012 energiewirtschaftsrechtliche Rahmenbedingungen geändert worden, welche die den Windparks bei einem verspäteten Bau der Netzkapazitäten entstehenden Kosten teilweise auf die Stromkunden umlegen. Außerdem wurden die Netzbetreiber verpflichtet, bei festen Planungen zeitnah Netzanschlüsse zur Verfügung zu stellen.
Wie das Handelsblatt berichtet, sprechen sich die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und 50Hertz in einem gemeinsamen Plan bis zum Jahr 2023 für eine Reduktion der Offshore-Ausbaupläne von 14 auf 8,5 Milliarden GW Leistung aus. Ferner fordern sie eine entsprechende Novellierung der gesetzlichen Vorschriften für den Offshore-Windenergie-Ausbau, Windparkbetreiber sollten länger und stärker gefördert werden, Netzbetreiber sollten erst dann zu einem Netzausbau verpflichtet werden können, wenn 70 Prozent der avisierten Kapazitäten belegbar existierten.