Jetzt ist es – zumindest fast – amtlich: Die EU-Kommission zieht die Protektionismus-Karte und will ab Juni Strafzölle auf chinesische Solar-Panels erheben. Noch ist das zwar nicht offiziell bestätigt, aber es dürfte wohl nur noch eine Formsache sein.
Die Hersteller aus China haben den Weltmarkt vor allem im letzten Jahr mit kristallinen »Mainstream-Modulen« von etwa 15 Prozent Wirkungsgrad zu Billigpreisen überschwemmt. Deutsche und andere europäische Hersteller können nur mithalten, wenn sie Zellen und Module mit höherem Wirkungsgrad zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten. Dass das nicht in allen Fällen gelungen ist, zeigen die zahlreichen Solar-Pleiten im letzten Jahr.
Ob die Entscheidung der EU-Kommission eine entscheidende Trendwende für den europäischen PV-Markt herbeiführen wird, bleibt abzuwarten. Erste Stimmen äußern sich jedenfalls schon besorgt darüber, dass jetzt die Module europäischer Hersteller knapp werden könnten.
Aber nicht überall stoßen die Strafzölle auf Zuspruch: Allen voran die deutschen PV-Maschinenbauer sind wenig begeistert von der Protektionismus-Maßnahme: Schließlich verkaufen sie einen Großteil ihrer Maschinen nach China. Gehen chinesische Anbieter im Zuge der Strafzölle bankrott, wirkt sich das folgerichtig auch wieder auf den deutschen Maschinenbau aus. Globalisierung funktioniert eben nicht nur in eine Richtung ...
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