Photovoltaik zahlt sich auch künftig aus

PV-Anlagen: 6 Prozent Rendite sind weiterhin realistisch

23. April 2013, 11:24 Uhr | Heinz Arnold
Christoph Leichtweiß, YPOS Consulting: »Setzt man die erzielbaren Renditen in Relation zu den aktuell am Kapitalmarkt verfügbaren Renditen, dann ergibt sich ein angemessenes Chance-Risiko Verhältnis.«
© LG Solar

Solar ist im aktuellen Kapitalmarktumfeld eine finanziell attraktive Geldanlage für Hausbesitzer. Auch nach Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fallen die Renditen von PV-Anlagen für Privatanleger in Deutschland weiterhin vergleichsweise hoch aus.

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Christoph Leichtweiß, YPOS Consulting
Christoph Leichtweiß, YPOS Consulting: »Setzt man die erzielbaren Renditen in Relation zu den aktuell am Kapitalmarkt verfügbaren Renditen, dann ergibt sich ein angemessenes Chance-Risiko Verhältnis.«
© YPOS Consulting

Zu diesem Ergebnis kommt Christoph Leichtweiß, Finanzplaner und geschäftsführender Gesellschafter der YPOS Consulting GmbH, in einer durch LG Electronics in Auftrag gegebenen Studie. Die Investition in eine Solaranlage mit einer Laufzeit von 20 Jahren wirft dabei bis zu 6 Prozent Rendite ab, was nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Umwelt freut.

Als Einflussfaktoren für die Berechnung seiner Ergebnisse legt Leichtweiß die durchschnittlichen Kosten einer Aufdach-Solaranlage und die aktuelle Einspeisevergütung zu Grunde. »Die Einspeisevergütung für Solarstrom wurde und wird zwar etappenweise zurückgefahren. Jedoch muss man diesen Umstand in Relation zu den seit 2006 um circa 65 Prozent gesunkenen Anschaffungskosten setzen. Unter plausiblen Annahmen wie einem Eigenverbrauch von 20 Prozent, moderat steigenden Strompreisen und einer durchschnittlichen Sonneneinstrahlung sind Renditen von rund 6 Prozent absolut realistisch. Setzt man die erzielbaren Renditen in Relation zu den aktuell am Kapitalmarkt verfügbaren Renditen, dann ergibt sich ein angemessenes Chance-Risiko Verhältnis«, erklärt Leichtweiß.

Eigenverbrauch steigert Rendite

Eine weitere wichtige Stellschraube sieht der Finanzökonom und Autor in der Höhe des Eigenverbrauchs. Zwar nimmt der Betreiber einer Solaranlage im Jahr 2013 die durch die Einspeisevergütung staatlich zugesicherten 15,28 Cent (Stand: März 2013, Anlagengröße <10 kWp) pro Kilowattstunde ein, nutzt er den produzierten Sonnenstrom jedoch selbst, kann er den Zukauf von Strom reduzieren. Da mittlerweile Netzparität erreicht ist, können Betreiber einer Solaranlage mit der Erhöhung ihres Eigenverbrauchs also die Rendite für eine solche Anlage sogar noch steigern. Das eigene Verhalten kann also einen positiven Einfluss auf die mögliche Rendite haben. Vor dem Hintergrund der mittelfristigen Inflationsgefahr ist dies ein interessanter Aspekt.

Die Kernfrage bei einer Geldanlage sei laut Leichtweiß immer die gleiche: Ist die zu erwartende Rendite eine angemessene Kompensation für die eingegangenen Risiken? In absoluten Zahlen ist die erwartete Rendite von Solaranlagen heute geringer als in der Vergangenheit, aber im Vergleich zu den heute am Kapitalmarkt verfügbaren Renditen sind sie attraktiv. Hinzu kommt, dass eine Solaranlage nicht von den Ereignissen am Kapitalmarkt abhängig ist und somit einen kleinen Beitrag zur Streuung des Privatvermögens liefert. Besonders im Kontext der aktuell überschießenden Immobiliennachfrage kann eine private Solaranlage aufgrund des geringeren Investitionsvolumens eine überlegenswerte Investitionsalternative sein.


  1. PV-Anlagen: 6 Prozent Rendite sind weiterhin realistisch
  2. Ausgereifte Technik verringert Risiko

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