Ein optischer Bypass löst dieses Problem zuverlässig und wirtschaftlich. Fällt ein Netzwerkknoten aus, überbrückt ihn der Bypass vollautomatisch und hält die Kommunikation über den ausgefallenen Knotenpunkt hinweg aufrecht.
Mit dem Fiber Protection Switch von Microsens wird das optische Netz fehlertolerant und bietet dem Kraftwerksbetreiber eine deutlich höhere Gesamtverfügbarkeit des Netzes. Auch wenn einzelne Netzwerkknoten ausfallen, sind alle anderen Teilbereiche weiterhin erreichbar. Der Ausfall beschränkt sich auf den ausgefallenen Netzknoten.
Für Wartungsarbeiten lässt sich der Bypass manuell auslösen. Damit müssen Netzwerkknoten nicht mehr aufwändig heruntergefahren werden - der Bypass trennt den zu wartenden Knoten im laufenden Betrieb vom Netz und ermöglicht damit eine unterbrechungsfreie Instandhaltung und Wartung. Durch die damit verbundenen geringeren Wartungskosten rechnet sich diese Lösung schnell.
Auch mehrere Anlagen können im laufenden Betrieb des Gesamtnetzes gleichzeitig gewartet oder getauscht werden, denn die übrigen Anlagen und Netzbereiche sind von den Arbeiten nicht betroffen.
Mit einem einfachen Alarmrelais können auch externe Alarmmittel angesteuert werden, was die automatische Alarmierung und den Administrationsaufwand erheblich vereinfacht und sich in niedrigeren Betriebskosten widerspiegelt.
Praxisbewährt in Offshore-Windparks
Das Bypass-Konzept hat sich in der Praxis bewährt. Die ersten Offshore-Windparks wurden bereits mit dem Fiber Protection Switch von Microsens ausgestattet. Einer dieser Parks besteht aus einhundert Einzelanlagen, die in Gruppen von jeweils zehn Windenergieanlagen (WEA) zusammengefasst sind. Jede dieser Gruppen ist über einen Glasfaserring mit der zentralen Steuertechnik vernetzt.
Würde bei der herkömmlichen Verkabelung ohne Bypass ein Netzwerkknoten in einer Gruppe ausfallen, wären die übrigen neun Anlagen weiterhin arbeitsfähig. Sollte ein zweiter Knoten ausfallen, wären alle WEA zwischen den beiden ausgefallenen Knoten nicht mehr erreichbar und müssten zwangsweise automatisch abgeschaltet werden. Der dadurch entstehende Schaden pro Tag wäre beträchtlich, denn Lieferverträge für Strom sehen bei Nichtlieferung hohe Strafzahlungen vor. Ein Serviceteam müsste sich kurzfristig an Ort und Stelle begeben und den Fehler schnellstmöglich beseitigen. Bei Windparks in der Nordsee kann es aber durchaus vorkommen, dass das Wetter tagelang - manchmal bis zu drei Wochen - zu schlecht ist, um den Windpark per Schiff oder per Hubschrauber zu erreichen. Der Schaden durch einen solchen Ausfall wäre riesig.
Aus diesem Grund entschied sich der Betreiber des Windparks für den Fiber Protection Switch, den optischen Bypass von Microsens. Der Bypass überbrückt den ausgefallenen Netzwerkknoten in sehr kurzer Zeit, alle anderen Anlagen bleiben weiterhin erreichbar und können unbeeinträchtigt weiterarbeiten. Bei nur einem einzigen Ausfall, bei dem der optische Bypass dafür sorgt, dass die übrigen Anlagen erreichbar bleiben, hat sich die Investition bereits mehr als amortisiert.
Ein weiterer Vorteil: Weil jede WEA über einen eigenen optischen Bypass verfügt, können mehrere Wartungsteams gleichzeitig verschiedene Anlagen warten, ohne dass die übrigen beeinträchtigt werden, was die Wartungskosten deutlich senkt.
Natürlich eignet sich das Bypass-Konzept auch für Onshore-Anlagen, die oft in abgelegenen ländlichen Gebieten errichtet werden.