TÜV Rheinland forciert Qualitätsbewusstsein in der PV-Branche

Neues TÜV-Prüfzeichen zertifiziert PV-Installateure

8. November 2012, 11:58 Uhr | Nicole Wörner
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Breiter Kriterienkatalog für Installationsbetriebe

Basis des neuen Prüfzeichens ist ein detaillierter Kriterienkatalog, den die Experten des TÜV Rheinlands ausgearbeitet haben. Kategorien der Überprüfung von Installationsbetrieben für Photovoltaik-Anlagen durch TÜV Rheinland sind die allgemeine Kundenberatung, die Qualität der Angebote sowie der Installationsleistung und die eingesetzten Materialien. Ferner überprüfen die Auditoren von TÜV Rheinland unter anderem, ob die Betriebe normen- und gesetzeskonform arbeiten, die Anlagendokumentation korrekt erfolgt ist und die Überwachung des Anlagenbetriebs gewährleistet ist. Von TÜV Rheinland zertifizierte Installationsfachbetriebe müssen darüber hinaus Produkte einsetzen, die dem Stand der Technik entsprechen. Für Komponenten und Materialien müssen die erforderlichen Zertifikate und Prüfbescheinigungen vorliegen.

Die Installationsqualität selbst ist wesentlicher Bestandteil des Audits durch TÜV Rheinland. Dabei spielt die Ausbildung des Personals eine wichtige Rolle. Das Personal muss neben den allgemeinen Kenntnissen über zusätzliche Qualifikationen für die Installation netzgekoppelter Photovoltaik-Anlagen verfügen und diese beispielsweise durch die erfolgreiche Teilnahme an Schulungen nachweisen. Mindestens zwei installierte Anlagen werden von TÜV Rheinland ausgewählt, besichtigt und nochmals überprüft. Dabei kontrollieren die unabhängigen Fachleute unter anderem, ob die Installation fachgerecht nach den anerkannten Regeln der Technik durchgeführt worden ist.

Das Angebot des Installationsbetriebs muss unter anderem die Anlagendokumentation (Mindestanforderungen netzgekoppelter Photovoltaik-Systeme nach DIN VDE 0126-23), den Antrag zur Einspeisung in das Netz sowie die Inbetriebnahme durch den Installationsbetrieb abdecken. Die Inbetriebnahme ist genau zu dokumentieren. Dazu sind beispielsweise Messprotokolle der elektrischen Daten zu erstellen. Hinzu kommen eine Sicherheitsunterweisung des Kunden sowie wesentliche Informationen zur Sicherstellung des Betriebs wie beispielsweise ein Wartungsangebot sowie Angebote zur Überwachung der Anlage, Gefahrenversicherung und Ertragsgarantien. Auch eine Wirtschaftlichkeitsberechnung und Ertragsprognose müssen vorgelegt werden.

Qualität sichert Beitrag der Photovoltaik zur Stromversorgung dauerhaft

Die Zertifizierung von Installationsfachbetrieben für Photovoltaik-Anlagen ist ein weiterer wesentlicher Baustein im Engagement von TÜV Rheinland für eine umfassende Qualitätssicherung in der Solarbranche. Dazu zählten bereits bislang die Prüfung und Zertifizierung von Photovoltaik-Modulen, von elektrischen Komponenten sowie Montagesystemen, die Überwachung der Fertigung von Solarmodulen, die Begleitung des Baus von Photovoltaik-Kraftwerken und die Qualifizierung von Fachpersonal in Betrieben. So bietet TÜV Rheinland in Deutschland bereits seit zwei Jahren Qualifizierungsprogramme für Anwender von Solartechnik. In den verschiedenen Lehrgängen erarbeiten die Teilnehmer sich Know-how für eine Tätigkeit als Servicetechniker, Fachberater, Bauleiter oder Gutachter für Photovoltaik-Anlagen. Bislang haben knapp 4.000 Teilnehmer eines der Programme von TÜV Rheinland absolviert.


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