Prognos-Studie

»Kosten für Offshore-Windenergie werden sinken«

22. August 2013, 18:03 Uhr | Andreas Knoll

Laut einer neuen Studie der Prognos AG und der Fichtner-Gruppe lassen sich die Kosten für Strom aus Offshore-Windenergie in den nächsten zehn Jahren um rund ein Drittel senken - vorausgesetzt, die Energieform wird konsequent ausgebaut.

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»Dem ermittelten Kostensenkungspotenzial liegt die Annahme zugrunde, dass wir bis zum Jahr 2023 einen stetigen Ausbau der Kapazität auf mindestens 9 Gigawatt verwirklichen«, sagte Jens Eckhoff, Präsident der Stiftung Offshore-Windenergie, bei der Vorstellung der Studie in Berlin. »Nur so gewinnen wir Projekterfahrungen, können technische Innovationen vorantreiben und damit die Kosten deutlich senken.«

Laut Eckhoff hat die Offshore-Windenergie ein erhebliches Kostensenkungspotenzial: »Um dieses Potenzial ausschöpfen zu können, braucht die Branche verlässliche Rahmenbedingungen zur Erreichung eines signifikanten Marktvolumens.«

Die Stiftung Offshore-Windenergie hatte die Studie gemeinsam mit Verbänden und Unternehmen aus der Offshore-Windindustrie in Auftrag gegeben.

Die Studie hat die mögliche Kostenentwicklung der Stromerzeugung aus Offshore-Windenergie bis zum Jahr 2023 analysiert. Dazu wurden drei typische deutsche Standorte für Offshore-Windparks anhand zweier Ausbauszenarien untersucht. Das erste Szenario setzt eine stabile Marktentwicklung voraus und beschreibt einen Ausbau mit mindestens 9 GW installierter Leistung in Deutschland bis 2023. In diesem Szenario sinken die Kosten bis zum Jahre 2023 im Mittel über alle Standorte hinweg um etwa 31 Prozent. Das zweite Szenario sieht bei einem optimalen Marktumfeld einen Ausbau von 14 GW bis 2023 vor. In diesem Fall können die Kosten um bis zu 39 Prozent sinken. »Zentraler Treiber der Kostensenkung ist die kontinuierliche technische Weiterentwicklung entlang der gesamten Wertschöpfungskette«, sagte Frank Peter von Prognos, Mitverfasser der Studie. »Besonders bei den Investitionskosten lassen sich Einsparungen erreichen. So nehmen die Kosten für Tragstrukturen und weitere Komponenten sowie für die Installation ab. Der Einsatz größerer Turbinen senkt die spezifischen Kosten, weil die Energieerträge deutlich steigen.«

Die Studie zeigt zudem, dass wachsende Erfahrung bei Planung, Bau und Betrieb der Anlagen die Risiken und damit auch die Finanzierungskosten verringern kann. Außerdem können Betrieb und Wartung der Offshore-Anlagen vor allem durch Verbesserungen in der Logistik günstiger werden, etwa durch den Einsatz leistungsfähigerer Schiffe und optimierter Infrastruktur. Außerdem zeigt die Untersuchung, dass bei einem optimalen Marktumfeld auch eine erweiterte Serienfertigung und steigender Wettbewerb zur Kostensenkung beitragen.

»Wir haben in Deutschland eine Reihe von Projekten, die in den Startlöchern stehen«, betonte Eckhoff. »Ihnen fehlt derzeit die nötige Investitionssicherheit. Um die Erfahrungen aus den ersten deutschen Offshore-Windparks nutzen und die Weiterentwicklung der Offshore-Industrie vorantreiben zu können, ist eine zeitnahe Umsetzung erforderlich. So kann Offshore-Strom einen wesentlichen Beitrag zur zukünftigen Energieversorgung leisten.«


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