Erneuerbare Energien

Immer mehr Privathaushalte heizen »erneuerbar«

9. Oktober 2013, 9:50 Uhr | Nicole Wörner

Erneuerbare Energien spielen beim Heizen in den privaten Haushalten eine zunehmende Rolle. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes erhöhte sich der Verbrauch von erneuerbaren Energien zwischen 2005 und 2012 – bereinigt um Temperaturschwankungen – um 56,7 %.

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An erneuerbaren Energien werden überwiegend Brennholz in Form von Zusatzheizungen und zunehmend auch Pelletheizungen als vollwertiges Heizsystem verwendet. Deren Anteil betrug im Jahr 2012 zusammen noch fast 90 % der gesamten genutzten erneuerbaren Energien. Der Rest entfällt auf die Solarthermie und die Wärmepumpen.

Die erneuerbaren Energieträger haben ihren Anteil auf dem Wärmemarkt zu Lasten der Mineralöle und von Erdgas steigern können. Der Einsatz von Mineralöl – insbesondere von leichtem Heizöl – verringerte sich zwischen 2005 und 2012 um 25,7 %. Der Verbrauch von Erdgas sank ebenfalls deutlich um 9,5 %. Dagegen ist der Verbrauch von Fernwärme und von Kohlen wie bei den erneuerbaren Energieträgern deutlich angestiegen. Der Stromverbrauch weist seit 2005 nur leichte Rückgänge auf.

Die meiste Energie wird in den Haushalten fürs Heizen gebraucht. 2012 wurden 70,3 % der gesamten Haushaltsenergie dafür eingesetzt. Der Energieverbrauch für Raumwärme ist in den letzten Jahren deutlich gesunken. Er war im Jahr 2012 um 8,4 % geringer als 2005. Der Rückgang gegenüber 2005 ergab sich trotz einer gestiegenen Zahl von Haushalten (+ 4,5 %) und einem Zuwachs an Wohnfläche (+ 3,6 %). Diese Faktoren wurden jedoch durch den reduzierten Energieverbrauch je Quadratmeter Wohnfläche (– 8,1 %) mehr als ausgeglichen.

In anderen Anwendungsbereichen ist der Energieverbrauch der privaten Haushalte dagegen nur leicht gesunken. Im Bereich der elektrischen Haushalts- und Kommunikationsgeräte ist der Energieverbrauch sogar angestiegen (+ 4,7 %). Grund hierfür ist die steigende Zahl an Geräten und deren erhöhte Nutzung.

Energieverbrauch der privaten Haushalte für Wohnen 1

Energieträger und Anwendungsbereiche

2005

2010

2011

2012 2

2012 zu 2011

2012 zu 2005

1 Eigene Berechnungen nach Angaben des Bundesverbandes für Energie und Wasserwirtschaft (BDEW), des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) und der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Die Angaben aus der Energiebilanz wurden temperaturbereinigt und beim leichten Heizöl wurden Lagerbestandsveränderungen herausgerechnet.

Die prozentualen Veränderungsraten beziehen sich auf ungerundete Werte.

2 Vorläufige Angaben.

3 Solarthermie und Wärmepumpen.

 

Milliarden Kilowattstunden

Veränderung in %

Energieträger 

Mineralöl

175

142

132

130

– 1,1

– 25,7

Gas

276

257

257

250

– 2,7

– 9,5

Strom

141

140

138

137

– 0,5

– 2,9

Fernwärme

42

46

49

48

– 2,7

13,5

Kohle

9

13

17

14

– 16,9

62,9

Biomasse (Brennholz) und sonstige EE 3

53

77

83

84

1,1

56,7

Insgesamt

697

675

675

663

– 1,8

– 4,8

Anwendungsbereiche 

Raumwärme

509

476

479

466

– 2,6

– 8,4

Warmwasser

79

85

85

84

– 0,2

6,5

Kochen, Trocknen, Bügeln

40

42

41

41

0,8

2,2

Haushaltsgeräte (inklusive Kommunikation)

56

60

59

59

0,2

4,7

Beleuchtung

12

13

13

13

0,3

1,4

Insgesamt

697

675

675

663

– 1,8

– 4,8

nachrichtlich: 

nicht temperaturbereinigt

704

732

640

667

4,3

– 5,2

 

Kilowattstunden

Veränderung in %

Energieverbrauch je Haushalt

17 910

16 755

16 696

16 304

– 2,3

– 9,0


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