Streit um den künftigen Standort der Windenergie-Leitmesse

Gespräche zwischen Hamburg und Husum scheitern

20. September 2012, 19:46 Uhr | Andreas Knoll

Die Mediationsgespräche zwischen den Messegesellschaften in Hamburg und Husum über ein einvernehmliches Vorgehen in puncto Windenergie-Leitmesse sind gescheitert. Dies teilte die Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein als Mediator mit.

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Im Oktober vergangenen Jahres hatten der VDMA-Fachverband Power Systems und die Messegesellschaft Hamburg Messe und Congress verkündet, ab 2014 in Hamburg eine neue Fachmesse für die Windbranche veranstalten zu wollen. Stattfinden sollte die geplante »WindEnergy Hamburg« parallel zur erstmals 1989 abgehaltenen Messe »Husum WindEnergy«. In Husum stieß die Initiative von Anfang an auf strikte Ablehnung, in der Branche sorgte sie für reichlich Diskussionsstoff.

Jetzt sind die von der Vereinigung der Unternehmensverbände in Hamburg und Schleswig-Holstein moderierten Mediationsgespräche gescheitert. Peter Becker, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress, kommentierte dies folgendermaßen: »Wir haben den Hamburgern einen konstruktiven Vorschlag gemacht, bei dem wir weitestmöglich die Hand gereicht haben. Der Vorschlag sah so aus, dass wir 2014 gemeinsam mit Hamburg am Standort Husum das 25-jährige Jubiläum der Husum WindEnergy feiern - also in Kooperation mit der Messe Hamburg. Weiter war unser Vorschlag, gemeinsam mit der Messe Hamburg eine Branchenbefragung in Auftrag zu geben, die repräsentativ und unabhängig klärt, was der Wunsch der Aussteller tatsächlich ist. Dem Ergebnis einer solchen Studie hätten wir Folge geleistet, auch wenn das Ergebnis möglicherweise am Ende gegen Husum als Messestandort für 2016 ausgefallen wäre. Unser Vorschlag wurde von den Hamburgern abgelehnt.« Sein Unternehmen halte also klar am Standort Husum fest.

In Hamburg sieht man die Sache naturgemäß anders: »Die Vorschläge, die auf dem Tisch lagen, waren nicht im Sinne und im Interesse der Industrie«, sagte Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress. »Dies ist für uns keine Auseinandersetzung zwischen zwei Messestandorten. Es geht hier um eine Richtungsentscheidung für die Zukunft einer Windleitmesse in Deutschland. Wesentliche Teile der Industrie sind sich bewusst, dass die Windenergie-Industrie ein neues Fachmesse-Konzept braucht, das langfristig die Entwicklungen der Branche abbilden kann.«

Laut Aufderheide hatte die Hamburg Messe und Congress mehrere weit gehende Vorschläge für ein gemeinsames Vorgehen vorgelegt. Unter anderem hatte das Unternehmen eine gemeinsame Diskussion mit einem erweiterten Kreis von Industrievertretern angeregt. Alle Vorschläge seien von der Husumer Seite abgelehnt worden. Nach dem Scheitern der Gespräche werde sich die Hamburg Messe und Congress nun vollständig auf die Planung und Durchführung der »WindEnergy Hamburg« konzentrieren.


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