KWEA-Einspeiseumrichter haben viel zu tun

Einspeiseumrichter als »Betriebsführer« für KWEA

10. September 2012, 11:26 Uhr | Andreas Knoll
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Marktaussichten von Kleinwindenergieanlagen

Mit dem als All-in-Einspeiseumrichter »aeocon« von Sieb & Meyer
Mit dem als All-in-One-Lösung konzipierten Einspeiseumrichter »aeocon« von Sieb & Meyer lässt sich die Effizienz von KWEA deutlich steigern.
© Sieb&Meyer

Wer hierzulande unterwegs ist und darauf achtet, bekommt den Eindruck, dass überraschend wenige KWEA installiert sind. Entspricht dieser Eindruck der Realität?

Ja. Tatsächlich sind in Deutschland erst einige hundert KWEA installiert, weit weniger als allgemein erwartet.

Woran liegt das Ihres Erachtens?

Das Problem sind die Rahmenbedingungen hier in Deutschland, und zwar auf zwei Ebenen: Einspeisevergütung und Baurecht. Bei einer Einspeisevergütung von nur 8,9 Cent pro kWh lohnt sich die Investition in KWEA angesichts der Investitionskosten von 3000 bis 5000 Euro pro kW nicht. Außerdem ist eine Selbstversorgung mittels KWEA wegen der wechselnden Windverhältnisse und der geringen möglichen Nabenhöhen problematisch. Sinnvoll wären KWEA beispielsweise für einen landwirtschaftlichen Betrieb, der ständig Lüftungsanlagen laufen hat. Aber die meisten Kunden für unsere KWEA-Einspeiseumrichter sind »Überzeugungstäter«, die aus ökologischem Bewusstsein handeln.

Das Problem auf der baurechtlichen Seite liegt darin, dass es für KWEA keine speziellen Vorgaben gibt, so dass man sich gegebenenfalls an großen WEA orientieren muss, was natürlich nicht sachgerecht ist. Das Baurecht ist teilweise Landkreis- oder gar Kommunalangelegenheit; manches ist nicht einmal auf Landes-, geschweige denn auf Bundesebene einheitlich geregelt. Jeder Zuständige in den Ämtern ist also gewissermaßen auf seine eigene Interpretation angewiesen. Es gibt aktuell für KWEA zwar erste bundesländerspezifische Vereinfachungen, die aber nur für Kleinstanlagen eine Erleichterung bieten, weil sie beispielsweise nur für Anlagenhöhen bis 10 m gelten. Noch mehr als bei den Großwindanlagen zahlt sich bei den KWEA die Anlagenhöhe beim Ertrag aus, da es gerade in Bodennähe viele Turbulenzen gibt.

Gehen Sie davon aus, dass der Markt für KWEA in absehbarer Zeit anzieht?

Wir glauben an den Markt und erwarten mittelfristig durchaus ein deutliches Wachstum, aber wir rechnen auch damit, dass es ein Nischenmarkt bleibt. Für uns hat dies sogar einen Vorteil: Wir müssen nicht befürchten, dass ein großes Unternehmen daran interessiert ist, uns mit KWEA-Einspeiseumrichtern massiv Konkurrenz zu machen.


  1. Einspeiseumrichter als »Betriebsführer« für KWEA
  2. Marktaussichten von Kleinwindenergieanlagen

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu SIEB & MEYER AG

Weitere Artikel zu Energieerzeugung