Energiepartnerschaft vertieft

Deutschland und Indien kooperieren bei Wasserstoff

28. Oktober 2024, 13:02 Uhr | dpa, nwe
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Deutschland und Indien unterzeichnen ein Abkommen zur verstärkten Zusammenarbeit im Bereich Wasserstofftechnologie. Was erhofft man sich dadurch?

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Deutschland und Indien haben ein Abkommen zur engeren Zusammenarbeit im Bereich Wasserstofftechnologie unterzeichnet. Der klimafreundliche Energieträger soll laut der deutschen Bundesregierung eine zentrale Rolle in der Energiewende spielen, vor allem wenn seine Produktion durch erneuerbare Energien erfolgt. Dies wurde am Rande der deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Neu-Delhi beschlossen.

Wasserstoff muss sich am Markt beweisen

Wirtschaftsminister Robert Habeck betonte, dass die nun vereinbarte Wasserstoff-Roadmap lediglich den Rahmen für die Zusammenarbeit setze und keine vollständige Steuerung durch die Regierungen vorsehe. „Am Ende müssen Wissenschaftler, Studierende und Unternehmen aktiv werden“, so Habeck. Langfristig müsse sich Wasserstoff als marktfähige Technologie etablieren.

Was sprach für Indien als Partner?

Deutschland und Indien pflegen bereits seit 2006 eine Energiepartnerschaft. Diese Zusammenarbeit und das gegenseitige Vertrauen bilden bereits eine solide Basis. Beide Länder wollen Unternehmen aus dem jeweils anderen Land Beteiligungen ermöglichen. Deutschland kann durch Importe seine Klimaziele erreichen, während Indien von Investitionen und Technologien aus Deutschland profitiert. Außerdem hat Deutschland aus der Vergangenheit gelernt und diversifiziert seine Energiequellen, um Abhängigkeiten von traditionellen Energieexporteuren zu reduzieren. Ein weiterer Grund dürften die klimatischen Bedingungen und die niedrigeren Produktionskosten in Indien sein.

Bedarf an Wasserstoff und Ziele

Laut der deutschen Wasserstoffstrategie wird bis 2030 ein Bedarf von 95 bis 130 Terawattstunden erwartet, was über 3 Millionen Tonnen Wasserstoff entspricht. Der Großteil, etwa 50 bis 70 Prozent, soll importiert werden. Indien plant, bis Ende des Jahrzehnts eine Produktionskapazität von 5 Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich zu erreichen.

Forschung, Vernetzung und Infrastruktur

Die Vereinbarung zwischen Deutschland und Indien umfasst die Förderung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie den Ausbau von Unternehmenskooperationen. Geplant ist auch der Bau von Exportterminals für klimafreundlich gewonnenes Ammonium in Indien.


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