Wir dürfen also gespannt sein, welche Ergebnisse das moma-Projekt liefert, das Ende 2012 ausläuft. Mit 1.000 eingebundenen Haushalten scheint es allerdings nicht sehr groß zu sein. Verfolgen Sie Projekte in anderen europäischen Ländern oder in den USA, die größer angelegt sind?
Häufig sieht es auf den ersten Blick so aus, als ob in anderen Ländern viel größere Projekte stattfinden. Wenn man genau hinschaut, stellt man fest, dass da viel Marketing im Spiel ist. Was die Vernetzung betrifft, ist moma erstaunlich weit – bei einer relativ hohen Anzahl von eingebundenen Teilnehmern. Beim E-Home-Projekt von E.ON ist die Vernetzung noch komplexer angelegt, dafür sind weniger Teilnehmer dabei. Wenn wir im Vergleich dazu ein Projekt wie Smart City Amsterdam näher anschauen, dann stellen wir fest, dass es aus lauter Kleinprojekten besteht, die nicht sehr integrativ angelegt sind. In Stockholm gibt es ein Projekt, das aber nur in Neubaugebieten stattfindet, in Mannheim arbeiten wir dagegen in Bestandsgebieten. In den USA gibt es unter anderem das Projekt Smart City Boulder in Colorado. Mit 20.000 Einwohnern ist Boulder nicht gerade als Großstadt zu bezeichnen. Und elektronische Zähler mit einer gewissen Intelligenz zu installieren, um etwas Demand Response durchführen zu können, wobei der Energieversorger die Kontrolle übernimmt – so etwas wäre in Deutschland gar nicht akzeptabel. Ich glaube also nicht, dass wir in Deutschland in den Projekten rund um Smart Metering, Smart Grid und Smart Home hinterher hinken.
Wo sehen Sie weitere interessante Projekte?
In Dresden gibt es ein Projekt in Zusammenarbeit mit DREWAG, in der Fernwärme und BHKWs eingebunden werden. Das hat ein hohes Potenzial und wir erwarten die Ergebnisse mit Spannung .
Die Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) führt seit Beginn des Jahres ein Smart-Energy-Referenzprojekt am Dortmunder Phoenix-See durch. Die Kommunikation übernimmt die BPL-Technik von PPC. Von Smart Metern ausgehend soll ein Smart Grid entstehen, in dem sich verschiedene Smart-Grid-Funktionen erproben lassen – vom Stationsmonitoring über die Einbindung dezentraler Erzeuger, wie etwa Photovoltaik und Mikro-KWK-Anlagen, bis hin zu Smart Home und Elektromobilität. Hier werden wir weitere interessante Erfahrungen sammeln.