Die dena untersucht in einer neuen Studie den notwendigen Anpassungsbedarf auf Nieder-, Mittel- und Hochspannungsebene bis zum Jahr 2030. Zielsetzung ist es, konkrete Handlungsempfehlungen für politische und energiewirtschaftliche Entscheidungsträger vorzulegen.
Das Stromübertragungssystem ist im Wandel begriffen. Ehemals wurde der Strom in Großkraftwerken auf der Übertragungsnetzebene erzeugt und über die Verteilnetze an den Endkunden weitergegeben. Heute wird Strom in Deutschland zunehmend (EE und KWK) auf der Verteilnetzebene erzeugt. Diese Erzeugung erfolgt in Teilen dezentral, in Teilen aber auch regional sehr konzentriert. Hieraus ergibt sich ein hybrides System dezentraler und zentraler Erzeugung, in dem die Verteilnetze eine veränderte Rolle spielen.
Schlagwörter wie abnehmende Versorgungssicherheit, bidirektionale Lastflüsse, Einspeisemanagement und Regelenergiebereitstellung auf Verteilnetzebene bestimmen schon heute die Fachpresse. Mit den veränderten Rahmenbedingungen wird weiterhin die zunehmende Ausstattung der Stromnetze mit Informations- und Kommunikationstechnik (Smart Grids / Smart Energy Systems) sinnvoll und notwendig.
Die dena-Verteilnetzstudie wird im Zeitraum vom 01. Juli 2011 bis zum 31. Dezember 2012 in Kooperation mit 16 Projektpartnern aus dem Bereich der Stromversorgung und weiteren Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft – auf realen Netzdaten aufbauend – den Ausbau-, Umbau- und Innovationsbedarf deutscher Verteilnetze bis 2030 identifizieren. Ausgehend von einer detaillierten Analyse und Darstellung der aktuellen Netzsituation auf Verteilnetzebene wird ein strategisches Konzept für die notwendige Modernisierung der Verteilnetze zur Integration dezentraler Stromerzeugung (EE, KWK) erarbeitet. Dabei finden innovative Betriebsmittel und Betriebskonzepte ebenso Berücksichtigung wie geeignete Flexibilisierungsmaßnahmen (insbes. Demand Side Management und Stromspeicher).
Neben den technischen Entwicklungen werden zudem auch die finanziellen und regulatorischen Herausforderungen identifiziert und diskutiert. Die Analyse notwendiger Planungs- und Investitionssicherheit für die Netzbetreiber als auch mögliche Auswirkungen auf das zukünftige Energieversorgungssystem und die damit einhergehende Rollen- bzw. Kompetenzdefinition sind wichtiger Bestandteil der Studie.