»Ich sehe tatsächlich einen Energiemix als die zukünftige Lösung an. Dies aus gleich mehreren Gründen:
a) die Monopolstellung der Energieversorger ist nicht mehr zeitgemäß und muss aufgelöst werden, vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass sie zwar behaupten, die Energieversorgung sicherzustellen, de facto aber gewinnorientierte Unternehmen sind, die sich ausschließlich um Gewinne kümmern, aber nicht um ihren Versorgungsauftrag.
b) Es gibt den Grundsatz, Energie dort zu erzeugen, wo sie benötigt wird. Das bedeutet in diesem Fall, dass eine dezentrale Energieversorgung in Ergänzung zu einer flächendeckenden Versorgung und Unterstützung anzustreben ist. Solarzellen auf dem Dach sind hier die aus meiner Sicht einzige, aber auch wirkungsvolle Ergänzung. Erdwärme etc. scheiden hier aufgrund erheblicher Eingriffe in den Boden aus, auch wenn der Wirkungsgrad der Photovoltaik noch lange nicht ausgereizt ist.
c) Das Schlagen neuer Trassen wird sich nicht vermeiden lassen, nicht in allen Fällen. Das Errichten von unsinnig hohen, die Landschaft auf Jahrzehnte »bereichernden« Kühltürmen ließ sich auch nicht vermeiden. Weil diese jedoch in den nächsten 20 Jahren zu Betonstaub gekrümelt werden, sehe ich durchaus ein »Gegengewicht« zur stellenweise wohl notwendigen Abholzung.
Dies alles geht auch ohne smart grid. Es ist hinlänglich bekannt, wo, wann und in welchem Umfang Energie verbraucht wird. Dazu benötige ich keine Kontrolle des Energieversorgers in meinem Haus. Es dürfte auf der Hand liegen, dass entsprechende gesetzliche Vorhaben am Datenschutz scheitern müssen, denn die Sicherheit ist nicht gegeben. Wohlgemerkt, der neue Personalausweis ist nicht sicher - und es handelt sich hier um ein persönliches Dokument. Wer, bitte, soll den Datenschutz bei smart grid bezahlen? Der Kunde? Ganz bestimmt nicht - allein die Energieversorger machen den Reibach, niemals der Kunde.
Einen letzten Punkt sollten wir nicht vergessen:
Es ist nichts wirksamer und Erfolg versprechender, als Energie nicht zu verbrauchen - denn was ich nicht verbrauche, muss ich gar nicht erst erzeugen bzw. vorhalten. An diesen Punkt denkt offensichtlich niemand - woher auch, damit lässt sich kein Geld verdienen.«
Joachim Brade
achim_r_brade@yahoo.de