An sich hat alpha ventus - heute vor einem Jahr wurde die letzte der zwölf Turbinen in Deutschlands erstem Offshore-Windpark errichtet – sehr gut bewährt. alpha ventus hat im Testbetrieb schon mehr Energie erzeugt, als für seine Errichtung an konventioneller Energie aufgewendet wurde. Das ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung von Prof. Dr. Hermann-Josef Wagner vom Lehrstuhl Energiesysteme und Energiewirtschaft der Ruhr-Universität Bochum: »Selbst unter Berücksichtigung aller erforderlichen Energie- und Materialaufwendungen für die Herstellung, den Betrieb und den späteren Rückbau wird die Kilowattstunde Elektrizität im Offshore-Windpark wesentlich umweltfreundlicher erzeugt, als es bei dem übrigen Strommix der Fall ist, der zur Zeit aus der Steckdose kommt.«
10.000 Offshore-MW bis 2020
Nicht nur für die Betreiber EWE, E.ON und Vattenfall, sondern auch für die gesamte junge Offshore-Windenergiebranche liefert das Pionierprojekt grundlegende Erfahrungen für den Bau und Betrieb weiterer geplanter Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee. Bis 2020 sollen nach Plänen der deutschen Bundesregierung 10.000 Offshore-MW installiert sein und zur klimafreundlichen Energieversorgung in Deutschland beitragen. Für den weiteren Ausbau bedarf es noch ersichtlicher Anstrengungen und Anreize.
»Mit dem Testfeld alpha ventus haben wir unter Beweis gestellt, dass Offshore auch in Deutschland technisch machbar ist – unter den anspruchsvollsten Errichtungsbedingungen weit vor der Küste in großer Wassertiefe. Seit Betriebsbeginn haben die zwölf Windturbinen trotz erster Servicearbeiten 170 GWh Strom erzeugt. Deshalb werten wir alpha ventus als erfolgreichen Start in das deutsche Offshore-Zeitalter«, sagt Dr. Jörg Buddenberg, Abteilungsleiter Energie und Umwelttechnik der EWE Energie AG. »Jetzt müssen rasch weitere Windparks folgen, um aus den mit dem Testfeld gesetzten Impulsen eine echte deutsche wettbewerbsfähige Offshore-Industrie entstehen zu lassen«, so Buddenberg weiter. Der zögerliche Ausbau der Offshore-Windkraft zeige, dass es noch kein hinreichendes Vertrauen in die ausreichende Wirtschaftlichkeit dieser Projekte gebe. Deshalb brauche man neben dem wichtigen KfW-Offshore-Förderprogramm weitere flankierende politische Maßnahmen, die die Rahmenbedingungen der Offshore-Windenergiebranche verbesserten. Dies verdeutliche die Studie der KPMG zur wirtschaftlichen Situation des Offshore-Sektors im internationalen Vergleich.