Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) setzen auf Netzkupplung von Siemens

10 Prozent weniger Leistungsverluste mit Siemens-Multilevel-Direktumrichter

3. Mai 2013, 14:10 Uhr | Hagen Lang
Setzen auf Siemens-Frequenzumrichter: Die ÖBB
© ÖBB

Siemens liefert für die ÖBB einen Multilevel-Direktumrichter des Typs Sitras SFC plus, der das 16,7-Hz-Netz der ÖBB mit dem 380-kV-Stromverbundnetz des Energieversorgers Austrian Power Grid verbindet. Der neue Multilevel-Umrichter vermindert die Leistungsverluste um 10 Prozent.

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Die Smart Grid Division von Siemens wird für die ÖBB einen Multilevel-Direktumrichter des Typs Sitras SFC plus mit 48 MW Leistung als Netzkupplung installieren. Der Direktumrichter wird mit Stromrichtertransformatoren sowie Hilfsbetrieben auf dem Gelände des Wasserkraftwerks Uttendorf im Stubachtal (Pinzgau) errichtet und im Herbst 2014 in Betrieb gehen.

Ferner wird das von der ÖBB 2017/18 im Stubachtal geplante Pumpspeicherkraftwerk Tauernmoos (130 MW Nennleistung/ 50 Hz) per Siemens-Umrichter an das öffentliche Stromversorgungsnetz und direkt an das 16,7 Hz Bahnstromversorgungsnetz der ÖBB angebunden. Der bidirektionale Umrichter kann in beide Richtungen Strom mit einer Frequenz von 16,7 Hz auf 50 Hz sowie von 50 Hz auf 16,7 Hz umrichten, sodass die Züge im ÖBB-Netz mit Strom des neuen Wasserkraftwerks versorgt werden können.

Alleinstellungsmerkmal  des Frequenzumrichters Sitras SFC plus ist seine Multilevel-Stromrichtertechnik. Modular aus mehreren in Reihe geschalteten Leistungstransistorbauelementen (IGBT) und Kondensatoren aufgebaut, setzt er die geforderte Spannung aus kleinen Stufen zusammen. Im Vergleich zu herkömmlichen System verringern sich so die Schaltfrequenzen und dadurch der Leistungsverlust um 10 Prozent. Christian Wild, Leiter Projektmanagement des Geschäftsbereiches Energie der ÖBB-Infrastruktur AG begründet die Wahl des Siemens Frequenzumrichters: »Mit diesem Frequenzumrichter können wir Übertragungsverluste minimieren und unsere Bahnstromerzeugungsanlagen noch effizienter für den Betrieb im österreichischen Bahnnetz einsetzen«.

»Wir haben die passenden Lösungen als Antwort auf die Anforderungen an moderne Bahnstromversorgungsnetze. Unsere Multilevel-Direktumrichter sind das beste Beispiel dafür«, sagte Mirko Düsel, CEO der Business Unit Rail Electrification in der Siemens-Division Smart Grid.

Der von Wasserkraftwerken gedeckte Teil des ÖBB-Stromes liegt bei etwa 40 Prozent und soll bis 2014 weiter gesteigert werden. Inklusive des aus langfristigen Lieferverträgen mit Partnern gedeckten Strombedarfes beträgt der Anteil erneuerbarer Energieträger bei der ÖBB bereits über 90 Prozent.


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