Das Smart Home muss noch einige Hürden nehmen

Vertrauen schaffen und Vorteile aufzeigen

7. November 2011, 15:16 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Der Kunde muss die Serviceleistungen verstehen

Michael Kruckeberg, Stiebel Eltron
Michael Kruckeberg, Stiebel Eltron: »Wir müssen als mittelständisches Unternehmen Produkte verkaufen und deshalb den Endkunden und den Nutzen für den Endkunden sehr gut kennen.«
© Stiebel Eltron

»Wir müssen als mittelständisches Unternehmen Produkte verkaufen und deshalb den Endkunden und den Nutzen für den Endkunden sehr gut kennen«, sagt Michael Kruckenberg von Stiebel Eltron. Als Neuling auf dem Smart Metering/Smart Grid Markt fühlt er sich dabei nicht. »Wir haben Nachtspeichergeräte entwickelt und sind damit seit 30 Jahren im Smart Grid«, erklärt er mit Augenzwinkern, »Aber wir müssen natürlich in neue Dimensionen vorstoßen.«

Mit der Wärmepumpe könnte das gelingen. 350.000 Anlagen mit einer Leistung von 1,4 GW waren 2010 installiert, bis 2020 sollen es 1,2 Mio. Wärmepumpen mit einer Leistung von 4,4 GW sein. Sie zu vernetzen und in Regionen zu Clustern zu verbinden würde eine Menge potenzielle Regelenergie liefern. »Hier ließe sich viel mehr Energie bewegen als etwa über die Batterien von Elektroautos, und die Wärmepumpen hätten zusätzlich noch den Vorteil, dass sie nicht durch die Gegend fahren«, sagt Kruckenberg. In das Konzept ließen sich weitere Elemente einbinden, beispielsweise Photovoltaikanlagen und BHKWs.

»Wir treiben jetzt Projekte voran. Dass die Datensicherheit bei der Kommunikation die höchste Priorität hat, ist selbstverständlich und dass die Kommunikation IP-basiert sein muss ebenfalls«, sagt Kruckenberg. Ansonsten interessieren ihn Standards eher weniger.

Unterhaltungselektronik als Vorbild

Die große Frage ist für ihn: »Wie können wir vom Heizungshersteller über den Installateur bis zum IT-Spezialisten alle unter einen Hut bringen? Und wie können wir den Endkunden die Vorteile von Smart Grid/Smart Home näher bringen?«

Ein Blick auf die Medienwelt könnte helfen. Warum begeistern sich die Käufer für die neusten Smart Phones, für die neusten Fernseher und die übrigen Home-Entertainment-Geräte? Nicht zuletzt, weil die Geräte alle vernetzt sind und weil der Anwender sie mittlerweile einfach installieren kann. Ins Netz eingesteckt, finden sich die Geräte untereinander und sie lassen sich einfach steuern. »Dieses Netz besteht bereits und der Kunde wird sicherlich für sein Smart Home kein zweites aufbauen wollen. Davon müssen wir ausgehen, also müssen unsere Geräte in dieser Umgebung funktionieren.«

Und dann käme es darauf an, dass sich dem Kunden echte Vorteile bieten und dass er Services erhält, die er versteht. »Denn was der Endkunde nicht versteht, das wird er nicht kaufen«, so Kruckenberg lapidar.


  1. Vertrauen schaffen und Vorteile aufzeigen
  2. Gateways als Herz des Smart Metering
  3. Ein Beispiel aus der Praxis
  4. Der Kunde muss die Serviceleistungen verstehen

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