Das Smart Home muss noch einige Hürden nehmen

Vertrauen schaffen und Vorteile aufzeigen

7. November 2011, 15:16 Uhr | Heinz Arnold
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Ein Beispiel aus der Praxis

In dieser Richtung hat Mark Oswald von Kirchhoff Datensysteme Services bereits Erfahrungen gesammelt. Das Unternehmen hat basierend auf Embedded Systemen Gateways (Systemknoten) entwickelt, die in existierenden Umgebungen in Liegenschaften die Kommunikation zu den Endgeräten wie Zähler, Messfühler und Thermostaten herstellen. Es handelt sich um eine breitbandige bidirektionale skalierbare Infrastruktur.

Die Gateways vermitteln zwischen den existierenden Welten, in sie sind die zusätzlichen Verwaltungs- und Intelligenzebenen eingebaut. Sie erlauben es sowohl Kirchhoff als auch Drittanbietern, Dienstleistungen anzubieten. »Daraus können dann die Liegenschaftsbetreiber finanziellen Nutzen ziehen, dadurch wird das ganze System interessant für sie und sie sind bereit, zu investieren«, sagt Mark Oswald. »Stehen Facility-Services zur Verfügung, dann kommt der Vermieter aus seinem Kosten-Nutzen-Dilemma heraus.«

Normierung ist der Schlüssel

Peter Kellendonk
Peter Kellendonk, Kellendonk: »Wer viele Domänen überspringen will, der muss in Normen denken. Wir müssen vereinheitlichen, nicht spalten!«
© Kellendonk

Investitionssicherheit ist denn auch das Schlüsselwort für Peter Kellendonk, Gründer von Kellendonk, die über den EEBus die Sprachverwirrung im Smart Metering/Smart Home-Bereich überwinden will. »Wir wollen vereinheitlichen, nicht spalten«, sagt Kellendonk. Das geht seiner Meinung nach nur mit Normen. Denn Smart Meterig/SmartHome und eng damit verbunden Smart Grid erstreckten sich über so viele Domänen, dass das Modell des von einer Marktmacht durchgedrückten De-Facto-Standards nicht funktionieren kann. Die Domänen erstrecken sich vom Energieversorger, der in Zeiträumen von 50 Jahren denkt, zu den iPhone-Programmierern, die in Halbjahresabschnitten denken – über alles, was dazwischen liegt. »Wer so viele Domänen überspringen will, der muss in Normen denken!«, so Kellendonk. 

Kelledonk möchte an zwei Punkten angreifen, bei den Versorgern und in den Haushalten. Erstens will der Versorger den Kunden die Anreize schicken, nach denen sie ihre Geräte steuern. So können sie also aktiven Einfluss auf das Lastmanagement nehmen. »Die Anreizgrößen und das Verbraucher-Feedback braucht der Versorger, das bildet der EEBus normiert ab«, erklärt Kellendonk.

Zweitens müssen die Geräte im Haus kommunizieren können. Nun werden sich die Gerätehersteller aber nicht darauf einlassen, ihre Geräte an verschiedene Energie-Management-Plattformen anzupassen. Also bleibt die Welt so heterogen wie sie war, aber eine Middleware wie der EEBus kann mit den verschiedenen Standards reden. »Deshalb ist EEbus im Grunde kein Bus, sondern ein Vernetzungskonzept.«


  1. Vertrauen schaffen und Vorteile aufzeigen
  2. Gateways als Herz des Smart Metering
  3. Ein Beispiel aus der Praxis
  4. Der Kunde muss die Serviceleistungen verstehen

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