Anderes Zielgruppen-Marketing oder andere Technik?

Smart Home und Gebäudeautomatisierung - wo liegen die Unterschiede?

11. September 2013, 15:50 Uhr | Andreas Knoll
Yusuf Kör, Saia Burgess Controls: »Der entscheidende Unterschied zwischen Smart Home und Gebäudeautomatisierung liegt in der Nutzungsart und den daraus resultierenden Anforderungen.«
© Saia Burgess Controls

Gebäudeautomatisierung und Smart Home - eine rein »akademische« Unterscheidung? In beiden Fällen findet ja Automatisierung statt. Doch unterschieden wird nun mal, was seine Gründe haben muss. Nur: Welche? Echte technische - oder doch nur das Zielgruppen-Marketing?

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In der Branche, die sich mit Automatisierungstechnik für Bauwerke beschäftigt, wird meist feinsäuberlich zwischen Gebäudeautomatisierung und Smart Home getrennt. Aber ist dies überhaupt gerechtfertigt, wo es doch in beiden Bereichen um Automatisierung geht?

Yusuf Kör, Regionalleiter von Saia Burgess Controls für Deutschland Mitte, räumt zwar ein, dass »der Prozess zunächst einmal identisch ist, weil bei beiden geregelt wird«. Auf der begrifflichen Trennung besteht er aber trotzdem: »Sie ist nicht nur sinnvoll, sondern nötig«, sagt er. »Der entscheidende Unterschied liegt nämlich in der Nutzung und den daraus resultierenden Anforderungen. Beim Smart Home handelt es sich um Wohngebäude, während wir bei Nicht-Wohngebäuden eher von Gebäudeautomatisierung sprechen. Die Anforderungen unterscheiden sich dabei erheblich - von der Einhaltung gesetzlicher Normen bis hin zur intelligenten Umsetzung von Regelapplikationen (z.B. einer Gewerke-übergreifenden Integration).« Weil die Art der Nutzung entscheidend sei, würden Automatisierungsgrad und Anlagentechnik letztlich vom Budget bestimmt: »Verständlicherweise verwenden die wenigsten Smart-Home-Besitzer Brandschutzanlagen oder Zutrittskontrollsysteme«, so Kör.

Thomas Elsner, Geschäftsführer von Elsner Elektronik, betont eher den Marketing-Aspekt des Smart-Home-Begriffs: »Smart Home ist ein Schlagwort, um private Bauherren und Wohnhäuser in das Thema einzubeziehen«, sagt er. »Der sperrige Begriff Gebäudeautomatisierung lässt eher an Bürogebäude oder gar Industrie-Automatisierung denken, vielleicht noch an Wohnkomplexe.« Der Sinngehalt des Smart-Home-Begriffes hat aber aus seiner Sicht wiederum mit den Anforderungen der Nutzer zu tun: »‚Häuslebauer‘ wollen kein automatisches Haus; sie wollen selbst bestimmen«, stellt Elsner klar. »Daher der Begriff des intelligenten Hauses, das ’mitdenkt‘.«


  1. Smart Home und Gebäudeautomatisierung - wo liegen die Unterschiede?
  2. »Eine Unterscheidung von Smart Home und Gebäudeautomatisierung ist wichtig«
  3. »Der Trend geht hin zu modularen Systemen«

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