Ohne Industriekommunikation 4.0 ist die Industrie 4.0 undenkbar

Auf dem Weg zur Industriekommunikation 4.0

3. Dezember 2012, 9:15 Uhr | Klaus-Dieter Walter, SSV Software Systems GmbH
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Vernetzte Dateninseln und echte M2M-Kommunikation

Die Cloud bildet das Rückgrat der Datenkommunikation in der Industrie 4.0
Die Cloud bildet das Rückgrat der Datenkommunikation in der Industrie 4.0
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Die vor uns liegenden Aufgaben, etwa die Entwicklung von Smart Grid, Smart Cities oder auch eine nachhaltige, deutliche Verbesserung der Energieeffizienz, lassen sich mit den zur Verfügung stehenden Industriekommunikations-Bausteinen nicht vollständig lösen. Nahezu alle in der Praxis verbreiteten Ansätze führen zu mehr oder weniger isolierten Dateninseln mit zentraler Intelligenz. Für Cyber-Physical Systems und zur Realisierung der »Smart«-Paradigmen (Smart Grid, Smart Home, Smart City, Smart Factory usw.) sind miteinander vernetzte Dateninseln und eine echte M2M-Kommunikation (Machine-to-Machine) - also Kommunikationsbeziehungen, die den Datenaustausch vernetzter Embedded-Systeme untereinander ermöglichen - vonnöten.

Dafür muss man das Internet of Things nicht nur als eine Ansammlung von mit dem Internet verbundenen Smart Objects begreifen, sondern die Standards untersuchen, die das Internet zu dem gemacht haben, was es heute ist. Diese Normen lassen sich auch für die industrielle Kommunikation nutzen.

Soll beispielsweise die Energieeffizienz eines Gebäudes gesteigert und eine Verbindung zum Smart Grid geschaffen werden, benötigt man Sensoren an allen Türen und Fenstern, Bewegungsmelder mit Präsenzerkennung, intelligente Heizkörperventile, systemfähige Haushaltsgeräte usw., die als echte Smarte Objekte mit Hilfe einer Nahbereichsfunktechnik und entsprechender Gebäudeautomatisierungs-Busse untereinander kommunizieren und mit einem gebäudeinternen Energiemanagement-Master-System Daten austauschen. Dieses Master-System ist darüber hinaus mit der Photovoltaikanlage und dem Blockheizkraftwerk oder der Wärmepumpe des Gebäudes verbunden. Es kennt obendrein über eine Smart-Meter-Anbindung die Energiedatenhistorie der vergangenen Tage und kann daher eine Bedarfs- und Erzeugungsprognose an einen (Cloud-)Service in der regelbaren Ortsnetzstation des Stromnetzbetreibers liefern. Dort werden die Einspeise- und Verbrauchsdaten aller Gebäude aus der Umgebung zur Informationsgewinnung verdichtet, um eine Redox-Flow-Großbatterie bei Stromüberschuss aufzuladen und Lastschwankungen auf lokaler Ebene auszugleichen. Sogar ein Stromhandel auf Nachbarschaftsebene wäre technisch möglich. Die Ortsnetzstation selbst ist per Internet mit anderen Stationen und der Leitwarte des Stromnetzbetreibers verbunden, so dass ein Cyber-Physical System mit lokaler Schwarmintelligenz entsteht.


  1. Auf dem Weg zur Industriekommunikation 4.0
  2. Vernetzte Dateninseln und echte M2M-Kommunikation
  3. Existierende Bausteine zusammenfügen

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