Doch der Anwendungsbereich der neuen Technik beschränkt sich nicht nur auf die Wettervorhersage, sie ist für die Klimaforschung gleichermaßen von Bedeutung.
»Modelle sind nur so gut wie die Daten, die für ihre Überprüfung genutzt werden«, so Prof. Dr. Wulfmeyer. »Klimamodelle haben immer noch ein Problem mit der Darstellung der Luftfeuchtigkeits- und Temperaturfelder nahe am Boden, sie müssen präziser werden. Diese Verbesserung ist auch entscheidend für eine genauere Simulation von Wolken und Niederschlag inklusive extremer Ereignisse.«
Dr. R. Michael Hardesty von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Colorado/USA, ebenfalls Mitautor der Studie, erläutert: »Die Hohenheimer Lidar-Systeme gehören zu den weltweit ersten, deren Genauigkeit und Auflösung ausreicht, um Turbulenzmessungen durchzuführen und die neue Generation von hochauflösenden Wetter- und Klima-Modellen zu verifizieren. Ihre Auflösung ist mit der von handelsüblichen Doppler-Lidar-Systemen für Windmessungen vergleichbar.«
Bereit für den Praxiseinsatz
Nun bleibt für das Lidar-System der Sprung in die Praxis. »Die Technik ist praxisreif und kann jetzt kommerzialisiert werden«, so Prof. Dr. Wulfmeyer zum Stand der Dinge. Er wünscht sich ein möglichst dichtes Netzwerk an kompakten und permanent messenden Lidar-Systeme mit der neuen Hochleistungslasertechnologie in der Hand der Wetterdienste: »20 Systeme wären für den Anfang schon recht gut.«