Die BNetzA hat mit ihrer Analyse besonders stark beanspruchter Leitungen – so zwischen Bayern und Thüringen oder zwischen Sachsen-Anhalt und Niedersachsen – wichtige Hinweise auf den künftigen Netzausbaubedarf gegeben. »Bestehende Engpässe im Netz dürfen nicht so gravierend Ausmaße annehmen, dass sie die Ausbaudynamik bei den Erneuerbaren Energien gefährden. Bisher ist dies auch noch nicht der Fall«, sagt Vohrer.
Das Energiesystem der Zukunft wird von den Erneuerbaren geprägt. »Ein flächendeckender Ausbau der Erneuerbaren Energien kann in Verbindung mit einer Flexibilisierung des Kraftwerksparks und des Stromverbrauchs den Bedarf an neuen Höchstspannungstrassen verringern«, erklärt Vohrer. Dies begründet er mit der dezentralen Struktur der Erneuerbaren. Moderne Verteilsysteme, sogenannte Smart Grids, können zur Entlastung der Übertragungsnetze beitragen. Sie können helfen, die bisher kaum erschlossenen Potenziale zur Steuerung der Stromnachfrage zu heben. Das gelte für Gewerbe, Handel und Dienstleistungen ebenso wie für Privatverbraucher und Großabnehmer in der Industrie.
Branche an Konzepten beteiligt
Zur Stabilisierung und Entlastung der Netze ist die Erneuerbare-Energien-Branche selbst an Konzepten beteiligt. »Moderne Windkraft- und Solarstromanlagen beherrschen alle relevanten Systemdienstleistungen, um Frequenz und Spannung im Netz stabil zu halten. Ihre dezentrale Struktur entlastet die Übertragungsnetze. Für die Energiewende brauchen wir die Solarenergie ebenso wie die Windkraft, und den Norden Deutschlands genauso wie südliche Regionen«, sagt Vohrer.