Marktforscher erwarten einen Boom für 2010 und danach stetiges Wachstum

Halbleiter für Power Management sind wieder gefragt

30. September 2010, 15:59 Uhr | Willem Ongena
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ICs gewinnen weiter an Bedeutung

Trotz der rosigen Aussichten für die Produktkategorie MOSFETs werden Power-Management-ICs nach Berechnungen der iSuppli-Forscher dennoch erneut etwas mehr zum Marktwachstum beitragen als diskrete Halbleiter: Aus einem erwarteten Umsatzwachstum von 12,4 Mrd. Dollar (2009) auf 25,3 Mrd. Dollar (2014) errechnet sich eine Durchschnittsrate von 15,3 Prozent Plus p.a. Bei diskreten Power-Management-Halbleitern erwarten die Analysten für den selben Zeitraum eine Umsatzausweitung von 10 auf 19,7 Mrd. US-Dollar, woraus sich eine Durchschnittsrate von 14,5 Prozent p.a. errechnet.

Die Markforscher von IMS Research (www.ims.research.com) schätzen, dass der Markt für Power-Management-ICs etwas weniger unter der letztjährigen Marktschwäche gelitten hat als der Markt für diskrete Leistungshalbleiter: Sie beobachteten von 2008 auf 2009 einen Umsatzrückgang von 12,1 auf 10,3 Mrd. US-Dollar (-14,4 Prozent). Dass diese Umsatzzahl etwa 20 Prozent unter der Zahl von iSuppli liegt, geht unter anderem darauf zurück, dass IMS Research nicht die Umsätze aller Power-Management-ICs ausgewertet hat. Die Haupt-kategorien (wie Spannungsregler, Treiber-ICs  oder intelligente Schaltregler und diverse Controllerkategorien) sind aber auch bei IMS Research alle enthalten. Im Übrigen sind die Markforscher von IMS Research auch etwas verhaltener bei ihren Prognosen für das laufende Jahr: »Wir erwarten, dass der Markt 2010 gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent wachsen wird, was weitaus mehr wäre, als wir für eine Markterholung für nötig erachten«, sagt Ryan Sanderson, Analyst bei IMS Research.

IMS Research fand auch heraus, dass Texas Instruments weiterhin der führende Halbleiterhersteller in diesem Produktsegment ist. Den Amerikanern gelang es, ihren Marktanteil 2009 gegenüber 2008 um 1,1 Prozentpunkte auf 10,3 Prozent zu steigern. Die Nummern 2 (Infineon mit 7,6 Prozent Marktanteil) und 3 (National Semiconductor mit 6,8 Prozent) hielten ihre Plätze, verloren aber beide 0,7 Prozentpunkte. Weil Maxim nur 0,3 Prozentpunkte abgab, landete das Unternehmen mit 6,7 Prozent Marktanteil nur noch knapp hinter National. ST Microelectronics steigerte seinen Marktanteil um 0,1 Prozentpunkte auf 6,6 Prozent und landete so als Nummer 5 nur noch knapp hinter Maxim, aber dieses Mal vor Mitbewerber Linear Technology, der 0,6 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent Marktanteil abgab. Die sechs genannten Hersteller decken zusammen mehr als ein Drittel des Marktes ab. Zur Nummer 7 der Rangliste (Rohm, der sich mit 0,1 Prozentpunkten auf 2,8 Prozent Marktanteil verbesserte) besteht ein deutlicher Abstand. Zur Top 10 gehören außerdem noch Intersil, ON Semiconductor und Freescale. Diese zehn Marktführer deckten 2009 zusammen 45,3 Prozent des Weltmarktes ab. Dutzende andere Hersteller kämpften um den verbleibenden Teil.

Dass die Hersteller nicht alle gleichermaßen unter der Flaute litten, mag teilweise »hausgemachte« Ursachen gehabt haben. »In den meisten Fällen waren Unterschiede in Produktportfolio und Zielmärkten viel bedeutender«, meint Sanderson. »Anbieter von intelligenten Leistungsschaltern mussten zum Beispiel große Umsatzeinbußen im Automobilmarkt hinnehmen, weil die Auto-Industrie ein Hauptabnehmer dieser Bauteile ist. Anbieter von Schaltreglern wiederum konnten davon profitieren, dass ihre Produkte verstärkten Einsatz als Treiber-ICs für Leuchtdioden fanden, die zunehmend für die Hinterleuchtung von Bildschirmen oder für die allgemeine Beleuchtung nachgefragt waren; das glich den Rückgang in anderen Marktsegmenten teilweise aus. Und die Produktsegmente PFC-Controller-ICs oder integrierte Leistungsstufen waren mit Umsatzrückgängen unter 5 Prozent von der Marktschwäche ohnehin weitaus weniger betroffen.«  

IMS Research schätzt die Marktentwicklung im Produktsegment Power-Management-ICs für das laufende Jahr auf jeden Fall als »extrem positiv« ein. Sanderson hat aber auch Trends beobachtet, die auf eine Abkühlung hindeuten: »Das Wachstum ist nicht ausschließlich eine Folge erhöhter Nachfrage, die zweifellos da ist und auf Wachstumsimpulse aus dem Gerätemarkt und der zunehmenden Konsumneigung zurückgeht. Derzeit sehen wir auch übermäßige Ausgaben und einen Aufbau größerer Lagerbestände an Elektronikbauteilen. Die Lieferzeiten sind zudem viel länger als üblich, und hinzu kommt ein Mangel an Rohstoffen. Das alles wird das Wachstumstempo in der ersten Jahreshälfte 2011 verlangsamen. Dennoch erwarten wir auch nach 2010 Wachstumsraten von 8 bis 10 Prozent - für einige Produktsegmente auch deutlich mehr«.

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