2020, spätestens 2022 wird Moore’s Law seine Gültigkeit verlieren. Diese Voraussage machte Intels ehemaliger Senior Chip Designer Robert Colwell auf der Hot-Chips Conference auf dem Campus der Stanford University in Kalifornien.
Totgesagte leben länger, möchte man zu Moore’s Law sagen, kaum ein anderes »Gesetz« wurde schon so oft beerdigt, wie die Voraussage, dass sich die Komplexität integrierter Schaltkreise spätestens alle 2 Jahre verdoppelt. Designer Robert Colwell, ehemaliger Senior Chip Designer von Intel und heute Chef des Microsystems Technology Office der DARPA gab auf der der Hot-Chips Conference in der Stanford University in Kalifornien jetzt allerdings einen besonders gut begründete Nekrolog.
»Als Planungshorizont nehme ich 2020 als frühestes Datum, an dem wir es als »tot« bezeichnen könnten«, so Colwell, »Sie könnten mich zu 2022 überreden, aber ob er bei 7 oder 5 Nanometer kommen wird, es ist ein großer Umbruch.« Colwell weiter: »Ich erwarte nicht, eine weitere dreitausendfünfhundertfache Zunahme in der Elektronik in den nächsten fünfzig oder dreißig Jahren zu sehen.«
Damit bezieht er sich auf die Zunahme der Clock Rate der Prozessoren auf 3,5 GHz, die ungefähr im Zeitraum der letzten 30 Jahre stattfand. Eine »Ersatztechnologie« für die weitere Integration von CMOS sieht er nicht in Sicht: »Meine Einschätzung ist, dass wir zwei oder drei vielversprechende (Technologien) haben – und sie sind nicht wirklich vielversprechend.« Colwell weiter: »Wir können eine Menge inkrementeller Verbesserungen machen, aber man kann den Verlust einer exponentiellen Entwicklung nicht einfach ausgleichen.« Den anwesenden Chip-Designern gab er den Rat mit auf den Weg: »Designen Sie sich die Seele aus dem Leib, aber vergessen Sie nicht für die Zukunft zu planen, denn die ist nicht mehr allzu weit weg.«