Wie der Mittelstand mit Corona umgeht

24. März 2020, 22 Bilder
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Bernhard Erdl, Puls:

»Puls hat ein riesiges Bündel von Maßnahmen eingeleitet, die man als »Verdünnungsstrategie« bezeichnen könnte:

-    Alle Büromitarbeiter wurden ins Homeoffice geschickt. Unsere schon länger verfolgte Digitalisierungsstrategie kommt uns jetzt sehr zugute. Mit der schon letztes Jahr eingeführten »Thin Client«-Struktur, bei der auch ein privater Rechner nur ein Zugang ist zu der in der Cloud laufenden Anwendung, ging das sehr gut.
-    Mit Office 365 und Teams können wir sehr gut kommunizieren.
-    Für jeden wurde ein Firmenhandy gekauft zum reibungslosen Kommunizieren.
-    Falls jemand wegen Kinderbetreuung nicht voll arbeiten kann, zahlt Puls die Minusstunden.
-    Alle Dienstreisen und Besuche sind eingestellt.
-    Jeder aus einer Krisenregion wurde schon seit Bekanntwerden ins Homeoffice geschickt (einer war tatsächlich infiziert), wir haben dafür ein dickes Lob vom Gesundheitsamt bekommen, deshalb auch keine Weitergabe.
-    Hardwareentwickler, die nicht im Homeoffice arbeiten können, arbeiten im 2- Schichtbetrieb, so dass ein großer Abstand zwischen den Personen sichergestellt ist.
-    Bisherige Einschichtfertigung auf 2-Schicht umgestellt zur »Verdünnung«.
-    Laufende Kommunikation mit allen Mitarbeitern.
-    Die Reibungsverluste decken wir mit Lagerbeständen ab.
-    Entscheidend für das Thema Kurzarbeit ist, wann und wie stark die Aufträge wegbrechen.
-    Als inhabergeführtes und mit viel Eigenkapital ausgestattetes Unternehmen können wir das lange durchstehen.
Da gesunde Unternehmen durch eine externe Katastrophe in Gefahr kommen, sind staatliche Hilfen absolut angebracht. Ein Konkurs der Unternehmen würde viel volkswirtschaftliche Substanz zerstören. Wichtig ist, dass nicht Kapital für schon vorher kranke Unternehmen, die auch sonst kaum hätten überleben können, verschwendet wird.«