Wie der Mittelstand mit Corona umgeht

24. März 2020, 22 Bilder

Oliver Konz, Würth Elektronik eiSos:

»Angesichts der dramatischen Entwicklung wurden wir über die gesetzlich geforderten Maßnahmen hinaus aktiv. Zum einen sehen wir uns als Unternehmen in der Pflicht, intensive Aufklärung zu betreiben, informieren nahezu täglich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum anderen wurden im ganzen Unternehmen – der Verwaltung, in den Produktionen und Lagern – die Hygienevorschriften verschärft und die Kontaktfrequenz der Mitarbeiter drastisch reduziert. Tätigkeiten, die aus dem Home Office heraus erfolgen können, werden von dort gemacht.

Wir haben eine sehr gute IT-Infrastruktur, die sich nun auszahlt. Außerdem wurden sogenannte Schutzzonen definiert, deren Ziel es ist, das Risiko möglicher »Querinfektionen« zu minimieren, um so die Funktionsfähigkeit von systemrelevanten Bereichen wie Logistik und Produktion sicherstellen zu können. In unserem Zentrallager arbeiten wir zudem derzeit mit nur einem Teil der eigentlichen Besetzung, welche es uns im Bedarfsfall (Infektionsfall) ermöglicht, dass ein Not-Team sehr kurzfristig die Arbeit übernehmen kann. Darüber hinaus appellieren wir in hoher Frequenz eindringlich an die Vernunft und Eigenverantwortung des Einzelnen, ganz im Sinne unserer Unternehmenskultur diese Maßnahmen einzuhalten, auch im Privaten.

Der Schutz der Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Bevölkerung stehen für uns an erster Stelle. Aktuell ist es die wichtigste Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass sich das Virus möglichst langsam verbreitet. Wir werden dafür alles tun und diesen Modus daher so lange aufrechterhalten, wie es innerhalb dieser Vorsätze möglich ist. Sollten Infektionsfälle in unseren Produktionen oder Lagern auftreten, werden wir gemeinsam mit den zuständigen Behörden notwendige Maßnahmen treffen.

Durch unsere Schichtmodelle, Schutzzonen und die drastische Reduzierung der Kontaktfrequenz haben wir frühzeitig Maßnahmen getroffen, mit denen wir den Betrieb aufrechterhalten können, um so unsere Lieferfähigkeit zu gewährleisten.

Es werden vorwiegend kleine, mittelständische Unternehmen, Freiberufler, Selbstständige oder Arbeitnehmer in Kurzarbeit durch die aktuelle Situation betroffen sein. Massive wirtschaftliche Schäden zeichnen sich bereits ab. Kreative Ideen, die die Ausfälle minimieren, sind an dieser Stelle gefragt, Kredite allein allerdings nicht die Lösung.«