Interview / Keysight Technologies

»Power ist für uns ein strategisch wichtiges Kerngeschäft«

28. Juli 2015, 11:09 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wie positioniert sich Keysight in dieser Hinsicht?

Wir haben den Trend hin zu Systemlösungen bereits früh erkannt und verfolgen diesen auch konsequent – im Messgeräte- wie auch im Laborstromversorgungssegment.

Welchen Stellenwert hat Europa – und speziell Deutschland – für Ihr Stromversorgungsgeschäft?

Gerade in der Energie- und Automobilbranche spielt Europa eine führende Rolle. Und innerhalb Europas wiederum ist Deutschland führend. Insofern ist Deutschland für uns einer der strategisch wichtigsten Märkte.

In welchem Marktsegment steckt das größte Wachstumspotential für Keysight?

Als wachsende Subsegmente im Stromversorgungsbereich kristallisieren sich Powertrain und Energiespeicher ab. Diese beiden Segmente zeigen überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten. Auch das Thema Datenzentren birgt hohes Potential. Sehen Sie, Serverfarmen haben das Problem, dass die extrem hohe Datendichte sehr viel Energie verbraucht – was übrigens im Zuge der Industrie 4.0 noch sehr viel gravierender wird. Entsprechend suchen Forscher nach Methoden, mit denen man weniger Energie verbraucht. Hierbei können wir mit unseren Systemen gute Hilfestellung leisten.

Welches Potential erwarten Sie aus Industrie 4.0 erwachsend?

Auch für uns ist Industrie 4.0 natürlich ein großes Thema. Doch es gibt noch viel zu tun. Cloud-basierte Systeme sind enorm komplex – und um das Thema sinnvoll anzugehen, braucht man vernünftige Auswertealgorithmen, die sich jedoch deutlich von denen unterscheiden, mit denen man bislang arbeiten konnte. Auch die Speicherung der Daten ist noch ein Problem. Wie bei den meisten Herstellern laufen auch bei uns die Entwicklungen auf Hochtouren.

Welche gesamtwirtschaftlichen Faktoren wirken sich momentan besonders auf die Stromversorgungsbranche aus?

Derzeit sind lange geltende Glaubenssätze im Umbruch. So stand China beispielsweise lange Zeit für Billiglöhne und für »low cost, low quality«. Das ist nicht mehr so. China hat mittlerweile eine High-end-Entwicklung etabliert, dafür kommt die Produktion und Fertigung zunehmend wieder nach Europa, Amerika und Mexiko zurück. Daraus ergibt sich eine deutlich dynamischere Marktsituation als noch vor fünf Jahren. Wichtig ist es, hellhörig zu sein, die sich ändernden Bedingungen zu erkennen und schnell darauf zu reagieren.

Abschließend: Welche neuen Entwicklungen gibt es aktuell von Keysight?

Vor kurzem haben wir einen neuen Power Analyzer vorgestellt, der AC- bis DC-Spannungen misst und dabei das Look-and-Feel eines Oszilloskops mitbringt – mit dem entsprechenden Frontend und Touchscreen. Die Leistungsanalyse ist im Backend eingebaut. Bei der Entwicklung dieses Gerätes konnten wir einige Synergien aus dem Messtechnik-Segment nutzen. Insofern passt es organisch perfekt in unser Gesamtportfolio.

Das Interview führte Nicole Wörner, Markt&Technik.


  1. »Power ist für uns ein strategisch wichtiges Kerngeschäft«
  2. Wie positioniert sich Keysight in dieser Hinsicht?

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