Applied Materials

Mit Dünnschicht-Photovoltaik auf die Überholspur

28. April 2009, 11:24 Uhr | Engelbert Hopf
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Mit Dünnschicht-Photovoltaik auf die Überholspur

So rasant sich das junge Unternehmen bislang entwickelt hat, so dynamisch gestaltet sich auch das Mitarbeiterwachstum. »Als wir hier im Februar 2008 nach der Fertigstellung des Gebäudes mit der Equipment-Installationsphase begannen, zählten wir sieben Mitarbeiter«, blickt Ziegenbalg schmunzelnd zurück, »heute bewegen wir uns bereits bei 160, und wenn die Erweiterung der Produktion abgeschlossen und das Forschungs- und Entwicklungszentrum fertig gestellt sind, werden wir hier am Standort Mochau um die 400 Mitarbeiter beschäftigen.«

Nach seiner Einschätzung wird dieses Ziel wohl Mitte 2010 erreicht. Bis dahin wird Mochau zum zentralen Forschungs- und Entwicklungszentrum der Firmengruppe und zur Europa-Fertigung ausgebaut. Das ist insofern von besonderer Bedeutung, als Signet Solar seit Mitte Dezember 2008 eine zweite Fabrik aufbaut, um den nordamerikanischen Markt zu erschließen. In der ersten Ausbaustufe ist das in Belen, New Mexiko, entstehende Werk auf 65 MW ausgelegt. 200 Mio. Dollar steckt das Unternehmen dort allein in die erste Ausbaustufe (in Mochau waren es noch 70 Mio. Euro).

Ende 2010 ist der Produktionsstart in den USA vorgesehen. Bereits heute wird für Belen in einem zweiten Schritt mit einem Ausbau der Produktionskapazität in Richtung auf 300 MW pro Jahr gerechnet. »Wir folgen mit der Entscheidung für diese neue Fab konsequent unserem strategischen Kurs, der lokalen Produktion für lokale Märkte«, erläutert Ziegenbalg, »und werden das in Zukunft auch noch für andere Regionen in der Welt umsetzen.«

Bis dahin wird man sich in Mochau darauf konzentrieren, neben der Fertigungskapazität auch den Wirkungsgrad der Module zu steigern. Heute liegt die Moduleffizienz der 2,20 x 2,60 m großen Module nach Angaben des Geschäftsführers zwischen 6 und 7 Prozent. Die Leistung der Module beträgt 350 Watt. »Unser Ziel ist es, den Wirkungsgrad bis 2015 auf 15 Prozent zu steigern«, erläutert er, »dazu setzen wir auf die Kombination einer amorphen Siliziumschicht mit einer mikrokristallinen Grundschicht.«

Dann dürften die »Module im Megaformat« im Hinblick auf niedrige Investitionskosten und deren schnelle Amortisation bei Investoren noch deutlicher punkten als bisher. Dass der Einsatz der Module für Investoren heute schon sehr interessant ist, bestätigte Ende Januar dieses Jahres bereits der TÜV Rheinland. Er zertifizierte die Si-S4-Photovoltaik-Module des Unternehmens nach IEC 61646 und IEC 61730. Das TÜV-Zertifikat bestätigt damit die besonderen Produkteigenschaften der SI-S4-Module hinsichtlich ihrer mechanischen Langzeitstabilität und der Einhaltung der elektrischen Parameter.

Faktoren, die für die Wirtschaftlichkeitsberechnung von Solarfarmen von entscheidender Bedeutung sind. Damit ist Signet Solar im Übrigen der weltweit erste TÜV-zertifizierte Serienlieferant von SunFab-Modulen. Um auch auf dem US-Markt zertifizierte Module anbieten zu können, werden die Module in Kürze nach den Worten von Ziegenbalg auch nach dem UL-Standard geprüft. »Solarenergie deutlich effizienter zu nutzen und damit für mehr Anwender erschwinglich zu machen, ist aus unserer Sicht eng mit der Nutzung von Dünnschichttechnik verbunden«, versichert Ziegenbalg.

»Der Einsatz von Modulen im Megaformat wird entscheidenden Einfluss darauf haben, wie künftig Solarparks konzipiert werden. Auch der Bereich der Gebäude integrierten Photovoltaik erhält durch den Markteintritt dieser Module einen neuen Anstoß.« Dass dieser für Europa von Mochau bei Dresden ausgehen könnte, hätten vor drei Jahren wohl die Wenigsten für möglich gehalten.  


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