Leclanché eröffnet Werk für Lithium-Titanat-Akkus

Leclanché: 100-jähriger Start-up setzt auf die Energiewende

12. November 2012, 9:46 Uhr | Engelbert Hopf
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Lelanché hat auch andere Elektrochemien im Technologieköcher

Leclanché beschäftigt sich nicht nur mit Lithium-Titanat-Technologien. Bedeutet das, Sie werden in absehbarer Zukunft für verschiedene Anwendungsbereiche verschiedene, auf die jeweiligen Anwendungscharakteristika optimierte Elektrochemien anbieten?

Wir bieten diesen Service bei Bedarf heute schon an, wenn es um besondere Anwenderanforderungen an die Optimierung unserer Lithium-Titanat-Systeme geht. Aber wir beschäftigen uns natürlich auch mit anderen Anodenmaterialien als Lithium-Titanat. Wir können bei Bedarf beispielsweise auch eine Lithium-Eisen-Phospat-Lösung anbieten. Im ersten Schritt beschränken wir uns aber auf Lithium-Titanat. Unabhängig von der Anodenchemie, geht es bei allen Hochenergie-Lithium-Systemen darum, eine möglichst effiziente und kostenoptimierte Fertigung zu gewährleisten. Dabei ist es entscheidend bislang sehr kostenintensive Fertigungsschritte durch intelligente, prozessoptimierte Neuerungen zu verbessern. Nur auf diese Weise werden sich auch die angestrebten Kostenreduzierungen bei Lithium-Ionen-Batterien für E-Mobility-Anwendungen realisieren lassen.

Sie haben nun Ihre Fertigung in Willstätt eröffnet und werden damit vor allem den mitteleuropäischen Raum bedienen. Bedeutet das, Sie werden in den nächsten Jahren Werke in anderen Schlüsselmärkten wie den USA oder Japan eröffnen?

Beim Transport dieser Zellen handelt es sich um Gefahrguttransporte, die den UN-Vorschriften unterliegen. Allein schon aus diesem Grund ist etwa ein Transport der Zellen auf dem Luftweg ausgeschlossen. Die Produktion ist darum eng mit dem jeweiligen Zielmarkt verbunden. Angesichts der Tatsache, dass eine Fertigungsstätte mit 750 MWh, also dem Zehnfachenunserer Fertigungskapazität in Willstätt, etwa 300 Millionen Euro kostet, stellt sich natürlich die Finanzierungsfrage. Denkbar wäre ein strategischer Investor, etwa aus dem Automobilbereich oder auch ein Lizensierungspartner. Wir stehen noch am Beginn dieser Entwicklung. Klar ist, dass der Verkauf dieser Produkte eine Fertigung im Zielmarkt erfordert. Wir halten uns deshalb alle Optionen offen.

Sie treten mit einem neuen Produkte in einen neu entstehenden Markt ein. Welchen Wunsch würden Sie in diesem Zusammenhang gerne abschließend an die Politik richten?

Ich würde mir wünschen, dass die  Politiker die angestrebte Energiewende nun auch gestalterisch wirklich umsetzen und neue, tragfähige Konzepte für ihre Ausgestaltung entwickeln. Zwischenspeicherlösungen, das möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal betonen, werden zusätzlichen Energietrassen in Deutschland nicht überflüssig machen, aber sie werden eine wertvolle Ergänzung beim Ausbau der erneuerbaren Energien leisten!

electronica 2012, Halle C2 Stand 100


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