Als Partner haben Sie sich den chinesischen Hersteller Smart Eco Lighting ins Boot geholt. Warum gerade dieses Unternehmen?
Smart Eco Lighting befasst sich seit vielen Jahren mit der Forschung und Weiterentwicklung von LEDs. Zahllose Patente unterstreichen das. Dennoch ist das Unternehmen in Europa bislang noch kaum bekannt. Insofern ergibt sich aus der Zusammenarbeit für uns beide eine Win-Win-Situation: Mit dem europaweiten Distributionsvertrag haben wir einen seit 15 Jahren anerkannten LED-Spezialisten als Hersteller gewonnen, und Smart Eco Lighting erschließt sich mit uns den europäischen Markt. Unsere bisherigen Erfahrungen sind außerordentlich positiv; unsere Kunden heben vor allem die hohe Qualität der Produkte hervor.
Handelt es sich dabei um Standardprodukte oder bieten Sie auch kundenspezifisch angepasste Varianten an?
Smart Eco Lighting ist Spezialist darin, für besondere Anwendungen in der Beleuchtungstechnik wie etwa Museums- oder Pflanzenbeleuchtung ganz spezielle Leuchtdioden mit einem vom Kunden gewünschten Spektrum zu liefern. Damit sind wir auch in der Lage, nicht nur Leuchtdioden des Herstellers sondern auch fertige Module mit integrierter Treiberschaltung und ganze Beleuchtungseinheiten anzubieten. Der Vorteil für den Kunden: Er kann sich die Kosten für die eigene Entwicklung sparen.
Wie steht es aktuell um die Lieferfähigkeit aus Asien?
Nachdem die Produktionen in China wieder angelaufen sind, haben wir keine Probleme, sowohl Standard-Leuchtdioden als auch Spezialanfertigungen nach Kundenwunsch zu liefern.
Wie sehen Sie die Zukunftschancen der Vollspektrum-LEDs? Werden sie sich weiter durchsetzen und andere LED-Techniken vielleicht sogar ablösen?
Die Aussichten für Vollspektrum-LEDs sind meines Erachtens sehr gut. Allerdings sind sie aufgrund der noch geringen Produktions- und Absatzzahlen zwangsläufig teurer als die marktgängigen LEDs, bei denen es derzeit um Preiskämpfe im dreistelligen Bereich nach dem Komma geht. Wer allerdings den Wunsch nach einem vollwertigen Qualitätsprodukt hat sollte mehr auf die Qualität des Lichtspektrums, die gesundheitlichen Vorteile und auf die Herstellungsweise achten, als auf den Preis. In der weiteren Entwicklung sind wir zusammen mit unserem Hersteller dabei, das Spektrum der Vollspektrum-LED in Richtung 1000 nm zu erweitern, um die gesundheitlichen Wirkungen der Beleuchtung im Infrarot-Bereich auszuschöpfen und damit die heilenden und regenerativen Eigenschaften des Rotlichts und des Infrarotlichts zu ergänzen.
Lassen Sie uns abschließend noch einen Blick auf eine völlig andere Kategorie von Leuchtdioden werfen. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus hört man immer wieder von LEDs, die Viren bekämpfen können, sogenannte UV-LEDs. Was können diese LEDs wirklich und worauf muss man hier achten?
Das ist aktuell eines der »heißen Themen«. Die neu entwickelten UVC-Dioden können in der Tat als Ersatz für konventionelle, quecksilber-basierte UV-Lampen eingesetzt werden. Es steht außer Zweifel, dass sich damit Bakterien und Viren abtöten lassen. Allerdings bedarf es noch einiger Forschungen, um die Stärke der Bestrahlung und die dazu notwendige Zeit exakt zu bestimmen. Auch die Entfernung der Strahlenquelle von den Viren darf dabei nicht vernachlässigt werden. Und auch die Materialfrage ist kritisch: UVC-Dioden aus organischem Material zerstören sich mit der Zeit selbst, was zu einer deutlichen Reduktion der Lebensdauer führt. Daher bieten wir vor allem UVC-Dioden an, die komplett aus anorganischem Material hergestellt sind. Derzeit beschäftigen sich eine Menge Firmen mit der Entwicklung von Bestrahlungsgeräten. Wir sind aber etwas besorgt, dass hier zu leichtfertig mit UVC-Bestrahlung umgegangen wird, denn eine Bestrahlung der menschlichen Haut und vor allem der Augen kann zu erheblichen Schäden führen. Wir weisen deshalb alle potenziellen Kunden, die derzeit Muster von uns verlangen, ganz besonders auf diese Gefahren hin.