Bereits heute gebe es durch die Vielfalt an genutzten Kommunikationsprotokollen im Beleuchtungssektor ein Dilemma, erklärte Diplomingenieur Mike Ludwig von Dresden Elektronik. Wo beinahe jeder Hersteller auf ein anderes Protokoll zur Kommunikation setze, werde es keine einheitliche Beleuchtungssteuerung geben, die herstellerübegreifend funktioniere. Eine solche werde aber benötigt, um das volle Potenzial von LEDs im Konsumbereich ausschöpfen zu können. Man müsse sich dazu auf einen gemeinsamen Standard festlegen, sagte Ludwig, und „wir glauben, dass ZigBee der wireless-lighting-Standard wird.“ Viele große Hersteller, darunter Osram, Philipps und Texas Instruments, hätten sich bereits auf ZigBee geeinigt und rüsteten ihre Produkte seit gewisser Zeit mit der passenden Hardware aus.
Obwohl mit dieser Einigung die Installation der Harware-Infrastruktur für ZigBee in weiten Teilen der Beleuchtungsindustrie beschlossen ist, fehlt noch eine entsprechende Einigung mit den Produzenten von Lichtsteuerungen. Dies ließ Mohamed Habbal von Atlantik Elektronik kurz anklingen, während er über das Potenzial von Bluetooth referierte. Anwendungsgebiete für Bluetooth im Beleuchtungssektor sehe man insbesondere in der direkten oder indirekten Ansteuerung von Leuchtmitteln über Smartphones.
Grenzbereiche heutiger LEDs
In der Keynote widmete sich Dr. Harald Pier einem der letzten Grenzbereiche, in denen LED-Beleuchtungen noch nicht an den klassischen Lichtbogenlampen vorbei kommen und zeigte dabei eine Schwäche der LEDs auf. Bei der Stadionbeleuchtung spielt die Lichtausbeute pro Austrittsfläche eine entscheidende Rolle und hier liegt die LED noch deutlich hinter den Lichtbogenlampen. Eine Möglichkeit sei es, für diese spezielle Anwendung auf die Primäroptik zu verzichten, die sich direkt auf dem LED-Chip befindet. Bei sehr kleinen Abstrahlwinkeln (<10°), die bei Stadionbeleuchtungen gegeben sind, liesse sich die Photonenausbeute ohne Primäroptik erhöhen. Eventuell seien aber bald gänzlich andere Herangehensweisen eine Option, spekulierte Pier. Denkbar sei ein System aus einem zentralen Laser und davon getrennten Phosphorschicht-Elementen, die als Leuchtkörper dienen und über Lichtleiter mit der Laserlichtquelle verbunden sind. Ein solches System ließe sich leicht erweitern und auch die thermischen Probleme würden sich durch die Entkopplung von Leuchtkörper und Laser vereinfachen.