High-Brightness- oder High-Power-LED?
Verwirrend ist die zunehmende Verwendung des Begriffs »High-Power-LED« (HP-LED), der sich nicht vom gängigen Begriff »High-Brightness-LED« (HB-LED) abgrenzen lässt. Vor allem Anbieter von weiß strahlenden Leuchtdioden für die Beleuchtungstechnik bezeichnen ihre Produkte zunehmend als High-Power-LEDs. Klar ist auf jeden Fall: Eine Leuchtdiode, die in der Lage ist, einen derart hohen Lichtstrom zu erzeugen, dass dieser einen Raum ausleuchtet, muss über eine hohe Helligkeit verfügen.
Umgekehrt aber ist eine sehr hell leuchtende Leuchtdiode noch nicht ohne weiteres beleuchtungstauglich. Beim direkten Betrachten eines LED-Lichtpunktes, sei er nun monochrom oder weiß, empfindet das menschliche Auge diesen schon bei einem geringen Lichtstrom als hell, auch wenn die Lichtquelle als Leuchtmittel nicht in Frage kommt. Der von einem Flachbildschirm emittierte Lichtstrom macht den Unterschied schnell deutlich: Die Lichtempfindung (auch der einzelnen Bildpunkte) reicht für den Betrachter völlig aus, den Bildschirm als hell zu empfinden.
Dennoch leuchtet auch eine hellweiß eingestellte »Mattscheibe « ihre Umgebung nur unzureichend aus, obwohl eine mitunter große Zahl von HB-LEDs ihren Dienst zur Hinterleuchtung verrichtet. Ein Blick in das Datenblatt kann Klarheit verschaffen. In der Praxis dürfte es so sein, dass man HB-LEDs, die mindestens 1 W an elektrischer Leistung aufnehmen, als HP-LEDs bezeichnen kann. Ihr Betriebsstrom beträgt in aller Regel mindestens 350 mA, und ihre Lichtleistung gibt man überwiegend in Lumen (lm) an. HB-LEDs, deren Lichtleistung man in mcd angibt, nehmen in den meistens Fällen weniger als 1 W auf.