Heißer Markt für kalte Lichter

8. Dezember 2008, 11:27 Uhr | Willem Ongena, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Kampf um Marktanteile

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Kampf um Marktanteile

Die wachsende Zahl der Anbieter zieht einen Verdrängungswettbewerb nach sich, der stark über den Preis läuft. Tay Kheng Chiong, CEO des aufstrebenden malaysischen LED-Herstellers Dominant Semiconductors, merkt dazu an: »Der Preis ist die am meisten diskutierte Frage«. Dominant hat sich nach eigener Aussage als Nahziel gesetzt, nicht nur für den so genannten »after market «, sondern für alle bekannten Applikationen im Automobilsegment als Second Source freigegeben zu werden. Wer allerdings meint, dass Dominant ein Newcomer ist, sollte bedenken, dass die führenden Leute früher in der Entwicklung und in der Leitung der malaysischen Fertigungsstätte von Siemens Opto Semiconductors beschäftigt waren und sowohl mit der Technologie als auch dem Markt bestens vertraut sind.

Distribution ist Trumpf

Der Markt für Beleuchtung ist stark fragmentiert. Zwar gibt es Marktsegmente mit einer überschaubaren Zahl an Abnehmern (z.B. die Kfz-Industrie), in vielen anderen Segmenten hingegen haben gut aufgestellte Distributoren hervorragende Absatzchancen. In Deutschland sind das zum einen die großen Osram- und Lumileds-Partner Rutronik, EBV und Future, die auch starke internationale Präsenz zeigen. So hat Rutronik ein Projekt in Portugal realisiert, mit dem das Spielkasino Lissabon vollständig in LED-Licht getaucht wurde, das aus insgesamt 300.000 Osram-LEDs strahlt. Aber auch die Partner der aufstrebenden südostasiatischen LED-Hersteller drängen mit interessanten Produkten auf den Markt, allen voran die Taiwaner.

Der Distributor Gleichmann Electronics kooperiert mit den Herstellern Everlight und Alder, während Glyn sich mit Harvatek zusammengetan hat. Simos Elektronik hat unter anderem Edison im Programm. Auch japanische, südkoreanische und malaysische Hersteller sind vertreten. So vertreibt Endrich Bauelemente LEDs sowohl von Citizen (Japan) als auch von Dominant. Kaum ein Distributor kann es sich übrigens leisten, LEDs von nur einem Hersteller anzubieten – zu groß ist die Produktvielfalt, als dass ein Hersteller allen Bedürfnissen der Beleuchtungsbranche Rechnung tragen könnte. Hinzu kommt, dass viele Distributoren über langjährige enge Kontakte zu unterschiedlichen Kunden verfügen, die auch in diesem neuartigen Geschäft eine bedeutende Rolle spielen.


  1. Heißer Markt für kalte Lichter
  2. Licht für die Straße
  3. Mehr LED- als Chiphersteller
  4. Kampf um Marktanteile
  5. High-Brightness- oder High-Power-LED?

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