Auch Firmen wie Epistar (Taiwan) oder Toyoda-Gosei (Japan) stellen High-Power-Chips her. Toyoda-Gosei hat ebenfalls eigene Patente. In diesem Jahr vereinbarten die Japaner mit Cree ein Crosslicensing-Abkommen. Schon im vergangenen Jahr war Osram ein Bündnis mit Toyoda-Gosei eingegangen. Toyoda-Gosei kooperiert auch mit dem österreichischen Hersteller TridonicAtco. Der besitzt mit Partnern ein weltweites Patent für BOSE-Farbkonverter (Barium-Strontium-Orthosilikat: Eu-Phosphore). Solche Konverter sind wichtig, wenn jemand Weißlicht aus LEDs mit blauer Emission erzeugen will (siehe auch Kasten »Effizienter Wandler« auf Seite 52). Auch der südkoreanische LED-Hersteller Seoul Semiconductor hat erst kürzlich ein Patentabkommen mit TridonicAtco abgeschlossen.
Mehr LED- als Chiphersteller
Die Möglichkeit des Technologie- Austausches und des Chip- Zukaufes hat inzwischen weitere Anbieter auf den Plan gerufen, die sich einen Teil des Wachstumsmarktes sichern wollen. Die Stärken dieser vor allem südostasiatischen Anbieter liegen darin, dass sie die Fertigungs-, Verbindungs- und Gehäusetechnik hervorragend beherrschen und kostengünstig produzieren. Einige räumen selber offen ein, dass sie alle verbauten Chips zukaufen.
»Edison kauft seine Chips bei Cree und Epistar«, weiß Michael Leventis, der beim deutschen Edison- Distributor Simos Elektronik das Geschäft mit LEDs betreut. Und auch Marktführer wie Cree, Lumileds und Osram greifen durchaus auf die Technologie ihrer Mitbewerber zu. »Cross-Licensing ist gängige Praxis«, berichtet Ralf Buhler, Vice President EMEA bei Cree, der sich allerdings nicht konkret dazu äußern will, ob und inwiefern die führenden Chiphersteller sich auch gegenseitig mit Chips beliefern. Gerhard Schröter, Mitgründer und Geschäftsführer des taiwanischen LED-Herstellers Alder, hat aber keinerlei Zweifel: »Alle in der Branche kennen sich und beliefern sich auch gegenseitig.«