»Der Name 3-LCD soll zum Ausdruck bringen, dass wir im Gegensatz zu Single-Chip-Lösungen drei monochrome HTPS-Panels einsetzen - jedes mit einer Bilddiagonale zwischen etwa 0,47 und 1,8 Zoll und mit der natürlichen Auflösung des Projektors –, um die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau kontinuierlich zu modulieren«, beschreibt Hartmann das Prinzip. Durch dieses Verfahren generiert ein 3-LCD-Projektor einen kontinuierlichen Strom von Vollfarbbildern. Das verhindert, dass störende Bildartefakte wie der Regenbogeneffekt entstehen. »Verwendet man ein 3-Chip-System zur Modulation der drei Primarfarben, lassen sich die Farben heller, natürlicher und gleichmäßiger darstellen«, so Hartmann weiter. In einem 3-LCD-Projektor wird das weiße Licht der Lampe mit Hilfe zweier dichroitischer Spiegel nahezu verlustfrei in seine roten, grünen und blauen Bestandteile zerlegt. »Das heißt, dass nahezu alles Licht der Weißlichtquelle in seine drei physikalischen Bestandteile zerlegt wird, also kaum Lichtenergie verloren geht und das System sehr effizient arbeitet«, beschreibt Hartmann die Vorteile. Die 3-LCD-Technik steht im Mitbewerb zu den Single-Chip-Systemen, die aber laut Hartmann deutlich weniger energieeffizient sind: »Bei einem Single-Chip-System habe ich theoretisch zu jedem Zeitpunkt automatisch nur ein Drittel des Lichtes zur Verfügung.«
HTPS-Chips sind mit die komplexesten Bauteile eines 3-LCD-Projektors, so dass es nicht verwundert, dass Epson sehr viel Entwicklungsarbeit in diese Komponenten steckt. »Neben der kontinuierlichen Kostensenkung, z.B. indem wir die HTPS-Chips selbst bei erhöhter Auflösung verkleinert haben, konnten wir die Bildqualität und das Blendenverhältnis bzw. die optische Apertur – also den Anteil der nutzbaren Pixelfläche – in den letzten Jahren erheblich verbessern.« In der aktuellen Chip-Generation D7 hat Epson beispielsweise das Blendenverhältnis um über 20 Prozent gegenüber der Vorgängergeneration optimiert. »Damit wird die Lichtleistung höher oder aber bei gleicher Helligkeit der Einsatz einer weniger leistungsstarken Lampe möglich, mit entsprechend verringertem Kühlbedarf«, erklärt Hartmann.
Eine weitere Innovation im Bereich der HTPS-Chips gelang Epson mit der nicht-organischen Ausrichtungsschicht, zusammen mit einem vertikal ausgerichteten Flüssigkristall, was Epson als C2Fine-Technologie bezeichnet. Sie ermöglicht nochmals eine deutliche Steigerung des nativen Kontrastes und eine Verbesserung der Bildqualität. Diese Vorzüge spielen vor allem dort eine Rolle, wo wenig Umgebungslicht vorhanden ist. Die C2Fine-Technologie kommt deshalb hauptsächlich in Heimkino-Projektoren zum Einsatz.