Je kleiner, desto besser
»Im Grunde hat sich eine einfache Faustformel bewährt: Je kleiner und gleichförmiger die Kristalle, desto geringer die Streuung und desto besser die Bildqualität des LCDs«, sagt de Keyzer.
Die Größe und Regelmäßigkeit der Kristalle steuern Forscher hauptsächlich über die Bedingungen während der Kristallisation der Pigmente. Welche Farbanteile von den Pigmenten dann herausgefiltert werden, wird dagegen bereits mit der Molekülstruktur festgelegt. Die organischen Rotpigmente von BASF enthalten hauptsächlich Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff. Blau- und Grünpigmente bestehen dagegen überwiegend aus Metallkomplexverbindungen der Phthalocyanine.
Nach der chemischen Synthese erhält man häufig uneinheitliche Partikel. Ziel ist es nun sie auf die ideale Größe und Form zu bringen mit Hilfe des sogenannten Pigmentfinishing. Hierbei werden einerseits zu kleine Kristalle aufgelöst und andererseits zu große Kristalle gezielt mechanisch zerkleinert. Dieser Prozess wird so lange wiederholt, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist. Dr. Roman Lenz, Laborteamleiter bei BASF und für die Synthese neuer Farbfiltermaterialien zuständig, sagt: »Mit unseren Technologien erreichen wir eine Größe zwischen 20 und 40 Nanometern. Damit sind die Farbpartikel so klein, dass sie so gut wie kein Licht streuen, aber noch groß genug sind, um eine hohe Stabilität zu gewährleisten.«
BASF produziert Farbpartikel, die weniger als 0,00004 Millimeter klein sind und der Irgaphor® Red-Produktfamilie angehören. Mit diesen Farbpartikeln war es möglich, den Kontrast im Vergleich zum Vorgänger zu verdoppeln. An die Bildschirme der Zukunft werden jedoch noch höhere Anforderungen in Punkto Auflösung und Farbreinheit gestellt. Deshalb geht die Suche nach neuen Materialien, die es ermöglichen, die Farben noch natürlicher darzustellen weiter.