Ein Vorgänger des aktuellen »MorePhone« ist das »PaperPhone«. Es war das erste Projekt einer Reihe von Experimenten mit Papier-Computern, also Computern, die zwei wesentliche Eigenschaften des Papiers teilen: Flexibilität und Schlankheit. Das als »flexibles iPhone« bezeichnete Gerät erledigt alle gängigen Smartphone-Aufgaben: Musik abspielen, Bücher speichern oder Anrufe tätigen. Der Bildschirm mit einer Diagonale von 9.5 cm besteht auch hier aus einem folienartigen E-Ink-Display. So wird eine bisher nicht erreichte Mobilität gewährleistet: Das Telefon ist deutlich leichter als die bekannten Modelle und lässt sich beispielsweise einrollen oder in der Brieftasche verstauen.
Bei dem zu Beginn des Jahres präsentierten »PaperTab« wurde das Konzept des flexiblen Displays auch schon auf den Tablet-Computer übertragen. Ein hochauflösender 10,7 Zoll Touch-Bildschirm präsentiert Inhalte in einer Form, die in der Tat an eine gedruckte Papierseite erinnert. Wenn man das Display auf einer Seite biegt, wird zur nächsten Seite geblättert. Die neue Technik soll das lang vorhergesagte papierlose Büro möglich machen. So lassen sich die dünnen Computer stapeln wie Papier, auf dem Schreibtisch umherschieben oder aber in die Aktentasche stecken. Dank ihnen sollen Papier und Drucker neue Konkurrenz bekommen.
In fünf bis zehn Jahren könnte die Technik bereits marktreif sein, glauben die Wissenschaftler. Sie sagen den flexiblen Displays eine Revolution des Smartphone-Markts voraus: »Das ist die Zukunft. In fünf Jahren wird sich der Look & Feel unserer Technik überall durchgesetzt haben«, prophezeit Erfinder Roel Vertegaal. Zumindest der Trend hin zu Plastik statt Glas ist eindeutig. Auf der CES im Januar zeigte unter anderem auch Samsung Prototypen biegsamer Plastik-Displays.