Zukunftspläne

Wird Adobe zum Hardware-Produzent?

10. Mai 2013, 13:14 Uhr | Martin Sporn

Der Softwarekonzern Adobe könnte in Zukunft eigene Hardware herstellen. Das Unternehmen experimentiert mit »Cloud-basierten« Geräten und stellt mit dem Smart-Pen »Mighty« und dem Lineal »Napoleon« zwei Produktentwürfe vor, die Stift und Papier den Garaus machen sollen.

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Auf der Kreativitätskonferenz MAX, die vom 4. Bis 8. Mai in Los Angeles stattfand, überraschte Adobe mit der Präsentation zweier bisher geheimer Projekte. David Wadhwani stellte die Entwürfe der Abteilung Adobe Experience Design (XD) vor, an denen in den vergangenen Monaten gearbeitet wurde. Passend zur unternehmensweiten Orientierung in Richtung Cloud-Anwendungen zielen auch Adobes erste Gehversuche in Sachen Hardware auf Online-Synchronisation.

Der erste Prototyp namens Mighty ist ein »Cloud Pen«, der die Zukunft des Zeichnens einläuten soll. Mit diesem drucksensitiven Stift soll man auf Tablets natürliche Linien zeichnen können. Über eine Bluetooth-Verbindung nimmt die Software des Stifts Kontakt zu Adobes Creative Cloud auf. So speichert der smarte Stift die entstandenen Werke in einer Zwischenablage in der Cloud.

Das zweite Highlight der MAX war ein zum Stift passendes Lineal: »Napoleon«.  Dieses Gerät soll Zeichenhilfen wie Geometriedreiecke oder Winkelmesser überflüssig machen. Napoleon projiziert digitale Leitlinien auf den Tablet-Bildschirm, die man folglich mit Mighty nachzeichnen kann.

Warum man bei Adobe nun zum ersten Mal mit eigener Hardware experimentiert, erklärt Michael Gough, Vice President von Experience Design, so: »Das Team untersucht, wie neue Formfaktoren, neue Interaktionen (wie Touch- und Gestensteuerung), Cloud-Anbindungen und sogar neue Hardware den kreativen Prozess verändern – und wie das wiederum Einfluss auf die Software nimmt, die wir programmieren müssen«.

Mit den Produkten könnte Adobe in Zukunft nicht nur den Einstieg in das Hardwaregeschäft vollziehen. Es ist auch erklärtes Ziel, digitale Inhalte, Internetdienste und bekannte analoge Geräte auf eine neue Art und Weise miteinander zu verknüpfen.


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