Im Systemeinsatz in der Produktion wird der Audioanalysator ferngesteuert. Er führt die Messungen automatisch entsprechend der Konfiguration des Anwenders durch und stellt die Messergebnisse zur weiteren Auswertung zur Verfügung. Soll das Messgerät auch auf dem Labortisch eingesetzt werden, zeigt sich ein weiterer Vorteil des eingebauten Rechners. Um mit Messungen im manuellen Betrieb zu beginnen, muss der Anwender lediglich eine handelsübliche Tastatur und Maus und sowie einen Monitor anschließen. Die Bedienung erfolgt über die Windows-Benutzeroberfläche.
Mehrkanalige Messungen gewinnen in der Audiowelt mehr und mehr an Bedeutung. Daher hat Rohde & Schwarz seine R&S-UPP-Analysatoren so ausgestattet, dass sie zwei, vier oder acht analoge Kanäle parallel analysieren können und zudem nach dem Master-Slave-Prinzip kaskadierbar sind. In der maximalen Ausbaustufe stehen mit insgesamt sechs Analysatoren bis zu 48 Messkanäle zur synchronen Messung bereit. Dabei verhält sich eine Kaskade nach außen wie ein einziges Messgerät. »Solche Mehrkanalmessungen senken die Gesamtmesszeit drastisch gegenüber Geräten, die beispielsweise über Audio-Switcher immer nur zwei Kanäle gleichzeitig verarbeiten können«, verdeutlicht der Experte. »Weil alle Messkanäle synchron arbeiten, sind auch Phasenmessungen zwischen allen beteiligten Kanälen möglich. Interessant sind solche Messungen zum Beispiel bei der Fertigung von Surround-Systemen für den Heimgebrauch oder für Pkw. Schon in Mittelklassefahrzeugen werden die beiden Stereokanäle für die Front- und Fond-Passagiere auf bis zu acht Lautsprecher und die entsprechende Anzahl von Verstärkerkanälen aufgeteilt. So entsteht trotz der schwierigen Akustik und den beengten Platzverhältnissen zur Unterbringung der Schallwandler ein qualitativ hochwertiger Klang.« Aufwändige Soundsysteme in Pkw verwenden Verstärker mit 16 und mehr Kanälen, um Surround-Sound über eine Vielzahl von Lautsprechern in bestmöglicher Qualität zu übertragen. Für diese Anwendung kann der Hersteller mehrere R&S-UPP-Analysatoren zusammenschalten und somit alle Kanäle gleichzeitig messen. Die Analysator-Kaskade bringt nicht nur einen bedeutenden Zeitgewinn bei der Messung von vielkanaligen Prüflingen, sondern vereinfacht zudem die Programmierung, da die gesamte Kaskade wie ein einzelnes, entsprechend mehrkanaliges Messgerät angesteuert wird.
Aufgrund der niedrigen Frequenzen im Audiobereich spielen Einschwingzeiten etwa von Filtern mitunter eine wichtige Rolle. Hierzu sollte das verwendete Messgerät seine Messzeit nicht nur bei Pegelmessungen, sondern auch bei komplexen Analysen, wie beispielsweise bei THD+N-Messungen (Total Harmonic Distortion and Noise) auf die Frequenz des Prüfsignals abstimmen und so die Messung in der kürzest möglichen Zeit ausführen können. Die digitale Signalverarbeitung ist außerdem in der Lage, die internen Stell- und Einschwingzeiten in Generator und Analysator zu optimieren und in den Messroutinen zu berücksichtigen. Der Anwender erhält stabile Messergebnisse ohne dass eine Settling-Funktion – also ein wiederholtes Messen, bis das Ergebnis innerhalb eines Toleranzbandes liegt – aktiviert werden muss.
Innerhalb eines Betriebes lässt sich die Zusammenarbeit noch effizienter gestalten, wenn die Entwicklungsabteilung die Einstellungen aus ihrem High-End-Audioanalysator auf das Messgerät in der Fertigung übertragen kann. Rohde & Schwarz sorgt mit einer einheitlichen Bedienphilosophie und Fernsteuerung dafür, dass die Geräteeinstellungen bei Verwendung der gleichen Funktionen zwischen dem Top-Audioanalysator R&S UPV für Forschung und Entwicklung und den preiswerten Analysatoren R&S UPP200/400/800 für die Fertigung austauschbar sind. Dies ermöglicht schnelle Problemlösungen, wenn zum Beispiel Mitarbeiter in der Produktion ihre Messaufgaben mit der Entwicklungsabteilung abgleichen müssen.