Die Software erkennt den Relaistyp, sobald er im Adapter arretiert ist. Überschaubare Masken machen es dem Bediener leicht, die Informationen zu den Tests einzugeben (Bild 6). Als größte Herausforderung für die Softwareentwickler entpuppte sich die strikte Parallelerkennung der insgesamt 26 unterschiedlichen Varianten des Typs B1.
Da an dem Messgerät T-B1 zwei Relais aufzunehmen waren, verschärfte das die Aufgabe zusätzlich, denn Sicherheitsgründe und auch wirtschaftliche Anforderungen ließen eine manuelle Auswahl der Relais durch das Testpersonal vor Ort einfach nicht zu. Derzeit läuft die Software noch unter dem PC-Betriebssystem Windows XP, eine Erweiterung für Windows 7 ist in Arbeit.
Die Bildschirmauflösung beträgt 1024x768 Pixel, als Kommunikationsschnittstelle zum Messkoffer kommt eine USB-1.1-Verbindung zum Zug. Nach klarer TÜV-Vorgabe dürfen im PC keine sicherheitsrelevanten Funktionen enthalten sein oder gar sicherheitsrelevante Entscheidungen getroffen werden. Letztlich dient der PC also nur für zusätzlich gesicherte Eingabe- und Anzeigefunktionen. Alle Entscheidungen zur Qualität und zur Einsetzbarkeit der Relais erfolgen über die elektronischen Baugruppen in den Testern und über die Firmware.
Das Messkanalfenster der Bildschirmanzeige stellt die Bedeutung verschiedener möglicher Anzeigen dar. Sind die vorgesehenen Felder zur visuellen Kontrolle vollständig ausgefüllt, folgt sofort das Zwischenergebnis »GOED« oder »FOUT«. Im Anschluss setzt der Bediener das Relais ein, woraufhin die automatische Relaiserkennung startet und nach Bestätigung die Vermessung beginnt.
Die Relaiserkennung ist ein extrem wichtiger Softwarebestandteil, auf das kein Bediener Zugriff hat. Für Detailüberprüfungen lassen sich auch verschiedene Teilabschnitte des Testablaufs überprüfen. Wichtig ist die vollständige Speicherung der Testergebnisse in einer haus-internen Datenbank, um im Bedarfsfall jederzeit darauf zugreifen zu können. Zu diesem Zweck laufen die Messwerte zen-tral in Utrecht zusammen.
Auf Basis dieser Daten lässt sich ein Eigenschaftsprofil jedes einzelnen Relais erstellen. Zudem besteht zentral ein klarer Überblick zum Stand der Prüfungen. Die nach TÜV-Vorschrift durchzuführende jährliche Kalibrierung und den notwendigen Service der Messgeräte führt der Hersteller durch.
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Manfred Frank leitet das Redaktionsbüro Frank.