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Oszilloskop-Trends 2011

29. Juni 2011, 16:04 Uhr | Wolfgang Hascher
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Handheld-Scopes

Per USB an einen Rechner anschließbare Oszilloskope erfreuen sich wachsender Beliebtheit: Sie sind preisgünstig, da die Hardware auf die reine „Messtechnik“ reduziert ist. Den Rest übernimmt der Laptop oder der PC. Und die Software macht die Geräte sehr flexibel und zukunftssicher. Außerdem stehen die Oszillogramme sofort im PC zur Verfügung, ohne dass weitere Interface-Technik benötigt wird. Und die Geräte sind sparsam, kompakt und leicht - zusammen mit einem Netbook also recht gut nutzbar im mobilen Einsatz, bei Service und Wartung etc.

NetScopes
Bild 9. Für viele Messtechnik-Zwecke im Portabel-Einsatz die gute Alterna- tive: USB-Scopes, wie hier sogar im Paket mit entsprechendem Zubehör die „NetScopes“.
© Meilhaus

Neu im Vertriebsprogramm bei Meilhaus Electronic (www.meilhaus.com) sind nun beispielsweise Pakete aus USB-Oszilloskop, Netbook, Zubehör und Software, genannt NetScopes (Bild 9).

Konkret verfügbar sind Komplett-Pakete, bestehend aus einem NetBook Eee Black oder Blue mit Windows 7 sowie einem USB-Oszilloskop (je nach Paket: Meilhaus MEphistoScope, RedScope25MHz, PicoScope oder Cleverscope). Außerdem dabei sind passende Tastköpfe, das USB-Kabel, eine CD mit Software sowie ein Buch zum Thema USB-Oszilloskope.

Alle Komponenten sind „verliersicher“ in einer Transporttasche verpackt. Fast alle NetScope-Modelle können sogar netz-unabhängig betrieben werden, die Versorgung der Oszilloskope erfolgt hier vom Netbook-Akku über den USB. Bei Bedarf kann das Scope auch über USB an einem Desktop- oder Rack-PC angeschlossen werden.

NF-Oszilloskop für iPhone, iPad und Co 

Es scheint naheliegend, dass man Multimedia-Geräte wie iPad und IPhone mit ihren einigermaßen guten Grafik-Eigenschaften (im Wesentlichen sind das schnelle Grafik-Prozessoren) auch zur Darstellung von Oszillogrammen nutzen könnte. Allerdings braucht man dafür natürlich noch einen Hardware-Zusatz mit der Kanal-, Zeitbasis- und Wandler-Elektronik. Und so scheint die jetzt in die Vertriebskanäle kommende Hard- und Software-Kombination „iMSO-104“ von Oscium/Dechnia einigermaßen interessant (Vertrieb Saelig).

iPad für einfache NF- und HF-Messungen
Bild 10. Wer einfachere NF- und HF-Messungen durchführen muss und ein iPad hat, kann mit einem Scope-Zusatz dieses Kommunikationsgerät als Anzeigesystem nutzen.
© Saelig

Sie macht ein iPhone oder das iPad zu einem Mixed-Signal-Scope, wobei ein kleines Hardware-Modul an den Erweiterungsport anzuschließen ist. Das streichholzschachtelgroße Modul (im Bild 10 an das iPad angekoppelt) verfügt über einen analogen und vier digitale Kanäle.

Die analoge Bandbreite beträgt laut Hersteller 5 MHz, die Abtastrate liegt bei 12 MS/s - mehr geht bei dieser Konfiguration und bei diesem Aufbau sicher nicht. Die kostenlos im App Store erhältliche Software läuft auf dem iPad, dem iPhone und dem iPod touch mit mindestens iOS 3.1.3. Eine Demo-Software zum Ausprobieren ist ebenfalls dort verfügbar; dazu braucht man das Hardware-Modul noch nicht einmal.

Einstellbar ist die Zeitbasis von 2 µs/Teil bis 1 s/Teil, die Vertikal-Empfindlichkeit reicht von 50 mV/Teil bis 2 V/Teil. Integriert ist ein 1-kHz-Referenzgenerator ebenso wie verschiedene mathematische Auswerte-Algorithmen, Trigger-Routinen und ein Persistence-Modus. Zur Bedienung muss man die typischen Mehrfinger-Gesten anwenden. So lässt sich der Analogtrigger durch Berühren der rechten Bildschirmseite und Auf- oder Abwärtsziehen einstellen.

Die vertikale und horizontale Skalierung wie auch das Zoomen funktionieren über das für i-Geräte übliche Zweifinger-Auseinanderziehen. Auch analoge und digitale Kanäle können Anwender durch einfaches Ziehen auf dem Touchscreen neu anordnen. Zum Lieferumfang gehören neben der MSO-Hardware ein 1×/10×-Analogtastkopf, fünf Logikanschlüsse (vier digital, einer Masse), SMD-Signalaufnehmer (vier digital, einer Masse), ein Schraubendreher zur Feineinstellung der analogen Signalkompensation sowie zwei Abdeckungen für den analogen Tastkopf.

Im Inneren der MSO-Hardware arbeitet ein PSoC 3 von Cypress, das für die bidirektionale Kommunikation zwischen dem Oszilloskop und dem iOS-Gerät verantwortlich ist und die analogen und digitalen Signale vorverarbeitet. Interessant auch und auf die verwendete Hardware zurückzuführen: Man kann Oszillogramm-Screenshots unkompliziert über das iPhone oder iPad an eine Mail-Adresse verschicken. Der Preis für Hardware und Zubehör liegt bei 297,99 US-Dollar. Fazit: Wer nur NF- oder sehr einfache HF-Messungen machen möchte, für den ist diese Konfiguration eine bedenkenswerte Alternative.


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