Kommunikationsmesstechnik

802.11ac-WLAN-Signale hochgenau analysieren

4. April 2013, 15:44 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Mit wenigen Handgriffen alle Messungen durchführen

Dank seiner sehr guten HF-Eigenschaften und sehr kleinem Residual- oder Rest-EVM ist der R&S FSW in der Lage, ein EVM von <-45 dB zu messen. Bei der in Bild 1 dargestellten Messung konnte ein Wert von -46 dBc an einem 802.11ac-Signal von einem Rohde&Schwarz-Signalgenerator gemessen werden.

Dank seiner Eigenschaften als Signal- und Spektrumanalysator können Entwickler mit dem R&S FSW auch alle anderen spektralen Messungen, die im Standard definiert sind, durchführen. Wird er zusätzlich mit der Bandbreitenerweiterung R&S FSW-B160 ausgerüstet, kann das Gerät ein bis zu 160 MHz breites 802.11ac-Signal aufzeichnen, demodulieren sowie dessen Modulationsqualität und andere I/Q-basierte Parameter wie Spectrum Flatness, I/Q- oder Mittenfrequenzfehler messen.

Die Vorbereitungen am Messplatz sind denkbar gering: Der Messtechniker stellt einfach die Sendefrequenz ein und startet die Messung. Weitere Parameter wie Bandbreite oder Modulationsart bestimmt der R&S FSW danach automatisch. Der Anwender kann die Bildschirmansicht vielseitig und komfortabel konfigurieren. Ihre Flexibilität ermöglicht, die Ergebnisdarstellung der Anwendung anzupassen und alle wichtigen Messparameter auf einen Blick zu zeigen. Die Bildschirmansicht lässt sich vom Anwender komfortabel konfigurieren: Er kann das Signal im Zeitbereich sehen, wo gültige Bursts grün unterlegt sind, eine tabellarische Auflistung der Modulationseigenschaften anzeigen lassen sowie das Konstellationsdiagramm oder andere Messparameter wie beispielsweise die EVM über der Frequenz oder der Zeit. Es ist nicht mehr nötig, zwischen verschiedenen Fenstern oder Messmodi zu wechseln.

»Eine hohe Messdynamik, gepaart mit einem niedrigen Rest- oder Eigen-Fehlervektor, ist für die Klassifizierung von Modulen und Endgeräten unentbehrlich«, unterstreicht Wendler. »Sichtbar wird das im Konstellationsdiagramm von Bild 2. Die dargestellten Punkte sind deutlich verschmierter. Eine weitere Verschlechterung der Signalqualität würde zu Bitfehlern führen. Ein Messgerät mit zu hoher Rest-EVM würde einen schlechteren Messwert anzeigen und das in diesem Beispiel noch gut funktionierende WLAN-Modul als unzureichend klassifizieren. Fehlinterpretationen dieser Art lassen sich mit dem Signal- und Spektrumanalysator R&S FSW vermeiden.«

Für Entwicklung und in der Produktion gleichermaßen geeignet

Auch die Eigenschaften als Spektrumanalysator kann der R&S FSW für die Messung des WLAN-Standards IEEE 802.11ac nützen. Anhand der im Standard definierten spektralen Masken misst das Gerät präzise, ob eine WLAN-Anwendung andere Übertragungsstandards stört.

Mit der R&S FSW-K91 lässt sich zudem ermitteln, ob die Nachbarkanalleistung des Messplatzes korrekt ist, damit gegenseitige Beeinträchtigungen im Band gering sind. Der R&S FSW vermisst das Signal gemäß der im Standard geforderten Messgrenzen. Dabei erfolgt die Auswahl der jeweiligen Bandbreite und Leistungsklasse automatisch.

Will man mehrere Sendepfade untersuchen, beispielsweise bei MIMO-Signalen, können mehrere R&S FSW parallel das Signal analysieren. Bei sich wiederholenden Signalen kann der Analysator auch die Signale von jeder Sendeantenne nacheinander aufzeichnen und anschließend analysieren, wobei die Messpfade entweder manuell oder automatisch mit Hilfe einer Schaltmatrix R&S OSP umkontaktiert werden können.

Nützlich ist auch die Messgeschwindigkeit von weniger als 15 Millisekunden pro EVM-Messung. Damit ist der R&S FSW auch für den Einsatz in der Produktion interessant.

Fazit

Die Analysebandbreite von 160 MHz gepaart mit sehr hoher Messdynamik machen den R&S FSW zu einem praxisgerechten Tool zum Messen von Signalen gemäß IEEE 802.11ac. Seine Messfunktionen, wie der Multistandard Radio Analyzer, sind zur Entwicklung von Mobilfunkbasisstationen mit mehreren Standards oder frequenzagilen Funksystemen und deren Komponenten unverzichtbar.

»Entwickler und Hersteller im Bereich A&D werden besonders das niedrige Phasenrauschen, die Signalanalysebandbreite und die Pulsmessoption des R&S FSW schätzen«, resümiert Wendler. »Zugute kommt dem Gerät auch die einfache Bedienung über den Touchscreen. Und natürlich bietet Rohde & Schwarz auch die passenden Signalgeneratoren für das Erzeugen von 160 MHz breiten Signalen dieses Standards an.«


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