Touch-Technik für den Medizinbereich

OP mit Berührung

22. Juni 2015, 10:27 Uhr | von Marcel Consée
© Pyramid Computer

Der Einsatz von Multitouch-Displays im medizinischen Umfeld wie beispielsweise im operationsnahen Bereich erfordert spezifisch ausgerichtete Speziallösungen. Dabei spielen Rechen- und Grafikleistung eine ebenso große Rolle wie Reinigungsmöglichkeiten und hermetisch dichte Ausführung.

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Gerade im medizinischen Bereich findet sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten für Multitouch. So können beispielsweise medizinische Bilder durch recht einfache Touch-Gesten gezeigt, bearbeitet oder erweitert werden.

»OPtipad« nennt Pyramid Computing seine Systemlösung für die Medizintechnik. Dabei handelt es sich um interaktive PanelPCs (Bild 1). Die Geräte können mit kapazitiver oder auch mit einer optischen Touch-Technik ausgerüstet werden. Da sich der Touch-Controller direkt auf dem Display befindet gibt es praktisch keinen Parallaxenfehler, was Fehlbedienungen vorbeugt. Des Weiteren kann mithilfe der Druckstärke eine weitere Dimension der Eingabe gegeben werden. Somit ist 3-D-Kontrolle möglich, etwa für Bildschirmnavigation, was die Bedienung noch präziser macht.

Bild 1: Frontansicht des hermetisch dichten »OPtipad«
Bild 1: Frontansicht des hermetisch dichten »OPtipad«
© Pyramid Computer

Dieser interaktive Multitouch-Panel-PC, der speziell für intuitive Bedienkonzepte entwickelt wurde, unterstützt beispielsweise OP-Teams mit Echtzeitinformationen und 3-D-Rekonstruktionen. Auch bei der ständigen Patientenbetreuung und -versorgung – man denke hier an die Intensivstation – können diese Systeme durch ihre Handhabung und ihre Bauform gewisse Vorteile ermöglichen. Durch die typischen Multitouch-Aktionen wie Zoomen in einzelne Bereiche, Drehen des Objekts oder die Auswahl bestimmter Bereiche unterstützen Multitouch-Systeme auch bei der Diagnose und gestalten die Arbeit im medizinnahen Bereich unter Umständen effizienter.

Glatte Gehäuse

Das Gehäusekonzept des OPtipad gibt es in verschiedenen Ausführungen. Speziell für die Medizintechnik ist es mit einer besonders glatten Glasoberfläche ausgestattet, sodass es gut zu reinigen ist und die klinischen Hygieneanforderungen erfüllt. Dementsprechend erfüllt es die Anforderungen der Schutzart IP 54. Das hermetisch dichte Gehäuse ist verklebt, sodass weder Fugen auftreten noch Schrauben verarbeitet sind und deshalb keine Angriffsfläche für Schmutz besteht. Das System ist passiv gekühlt und kann dank eines flexiblen Montagekonzepts fast beliebig und in verschiedenen räumlichen Situationen befestigt werden.

Zurzeit ist das OPtipad als 23-Zoll-Ausführung erhältlich, geplant ist ein weiteres Modell mit 42 Zoll. Es kann zehn (optional auch 40) gleichzeitige Berührungen registrieren. Die Displays haben eine Auflösung von 1920 x 1080 Pixel (Full-HD) und verwendet Intel-»Core«-Prozessoren der Reihen »i3«, »i5« und »i7«. Die Touchsysteme funktionieren per Finger, mit Handschuhen oder auch mit 
passiven Stiften, deren Spitze mindestens 1,5 mm durchmisst.


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