Die wichtigsten neuen Bestandteile sind Ergebnisse einer langwierigen Diskussion und betreffen vielfach Funktionen, die auch schon bei der ersten Standardisierung auf der Liste standen, dann aber zunächst nicht aufgenommen wurden. Verfügbar sind:
Bedauerlich und problematisch ist bei dieser Entwicklung, dass die viel gepriesene Interoperabilität mit dem bisherigen ZigBee-2006-Standard nur möglich ist, wenn auf die wichtigen neuen Features verzichtet wird. Deswegen bietet sich ein gemischter Betrieb sinnvoll nur für die Endgeräte (end devices) an. Im Bereich der Netzwerkinfrastruktur (Router, Koordinator) wird auch von der ZigBee-Alliance ein einheitlicher Betrieb empfohlen.
Konsequenterweise werden von den Software-Herstellern praktisch nur noch ZigBee-PRO-basierte Protokollstacks vorangetrieben. Für die Entwicklungen, die noch nicht rechtzeitig umgestiegen sind, kann dies nun einen schmerzlichen Umstiegsprozess zur Folge haben.
Ebenfalls zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang, dass weitere wichtige funktionale Elemente auch im Funktionsumfang von ZigBee PRO noch nicht aufgenommen wurden. Insbesondere den Verzicht auf den Beacon-Modus auch in verteilten Netzen werden alle diejenigen mit Bedauern registrieren, die einen zeitsynchronisierten Betrieb mit energiesparenden oder energieautarken Routern anstreben. Diese sind nun weiterhin zunächst auf proprietäre Verfahren angewiesen.
Was kann „ZigBee Smart Energy“ (ZSE)?
Mit dem „ZigBee Smart Energy (ZSE) Profile“ positioniert sich der Standard auch als ein Wegbereiter für die Effizienzsteigerung bei der Energienutzung. Zusätzlich betritt er einen vielversprechenden, aber auch heiß umkämpften Anwendungsbereich, in dem sich in den letzten Jahren bereits zahlreiche proprietäre oder standardisierte Protokolle in Position gebracht haben. Für ZigBee spricht insbesondere die unmittelbare und protokollverwandte Integration mit anderen Anwendungen der Heim- und Gebäudeautomation.
Das ZSE-Profil positioniert sich als eine wesentliche Komponente für den gegenwärtigen und den zukünftigen Markterfolg von ZigBee. Es handelt sich um ein öffentliches Anwendungsprofil, das eine Reihe erwähnenswerter Eigenschaften mit sich bringt. Da es sich um ein öffentliches Anwendungsprofil handelt, wurde nur ein recht grundlegender Parametersatz in das Datenmodell aufgenommen. Es ist davon auszugehen, dass jede reale Entwicklung deutlich über diesen vordefinierten Parametersatz hinausgehen muss.
ZigBee ist auch ein Thema des Wireless Congress 2009 |
Um der Vielzahl von potentiellen Varianten bei den Topologien und Besitzverhältnissen der Netzwerke gerecht zu werden, werden drei grundlegende Möglichkeiten vorgeschlagen:
Zur besseren Unterstützung dieser Netze auf Data Link Layern, die unter Umständen in unterschiedlichen administrativen Domänen liegen, wurde im Dezember 2008 auch die Task Group 4g im IEEE 802.15.4 mit dem Titel „Smart Utility Neighborhood“ gegründet.
Auf Grund der Problematik der Schlüsselverteilung bei der Inbetriebnahme wurde ein grundsätzlich sehr begrüßenswerter Schritt in Richtung asymmetrischer Kryptographie vollzogen (Post-Joining). Hierbei wurde auf die Ressourcen schonende Elliptic Curve Cryptography (ECC) zurückgegriffen, die sich für den Einsatz in kleinen Embedded-Systemen gut eignet. Allerdings wurde ein proprietäres und patentgeschütztes Zertifikatsformat ausgewählt, das von Certicom entwickelt wurde. Dieses Unternehmen agiert gleichzeitig auch als Zertifikatsautorität (Certificate Authority, CA).