Einen kostenlosen NFC-Stack stellt die Organisation Open NFC zum Download unter zur Verfügung. Er unterstützt die neuesten NFC-Funk-tionen in »Android«, einschließlich »Android Beam« und WiFi Direct Pairing für Android 4.0. Tags sind von den Lieferanten in Tabelle 1 oder von Herstellern auf der Webseite des NFC-Forums verfügbar.
NFC-Front-Ends und -Controller gibt es bereits einige auf dem Markt. Das Front-End »AS3911« von ams beispielsweise kann als »Initiator« und »Active Target« unter NFCIP-1 fungieren, als ISO-1443A/B-Reader und auch als FeliCa-Reader. Optional kann das Framing extern erfolgen, wodurch die Emulation anderer Protokolle möglich wird.
Ein weiteres Front-End ist das »ST21NFCA« von STMicroelectronics, das ähnliche Funktionen wie der AS3911 bietet und darüber hinaus auch einen »Vicinity Coupling Device«-Modus gemäß der Norm ISO 15693. Der drahtlose Speicherbaustein »M24LR64« des gleichen Herstellers kombiniert ein 64-KBit-EEPROM mit einem RFID/NFC-Front-End. Dadurch sind Fernzugriffe (Schreiben und Lesen) auf diesen Speicher über ein ISO-15693-fähiges NFC-Smartphone oder auch jedes andere RFID-Lesegerät möglich, das das ISO-15693-Protokoll unterstützt.
Ein Portfolio an »MaxArias«-RF-Speicherelementen aus ferroelektrischen nichtflüchtigen Speichern (FRAM) anstelle des EEPROM bietet der Hersteller Ramtrom an. Und als einer der NFC-Pioniere hat NXP eine -Vielzahl von Front-Ends im Angebot, wie beispielsweise den NFC-Con-troller »PN544«, der sowohl MIFARE als auch FeliCa unterstützt.
Abgesehen von RIM bei einigen ihrer Blackberrys verwenden alle anderen Smartphone-Hersteller den NFC-Controller von NXP. Ein Online-Portal gibt einen Überblick über NXPs gesamte NFC-Palette. Auch wenn sich die Standards und Regeln für NFC als sehr umfangreich und komplex darstellen, sagen die Prognosen ein schnelles Marktwachstum voraus. Das liegt einerseits an gänzlich neuen Anwendungen, die sich durch NFC und RFID erschließen lassen.
So gibt es Vorschläge für den Einsatz in sogenannten »Wearables«, die am Körper getragen werden. Oder noch weiterreichende Ideen für Implantate, die beispielsweise biologische Daten für die Authentifizierung von Transaktionen bereithalten. Natürlich gibt es bei solchen Anwendungsszenarien Bedenken hin-sichtlich Ethik, Datenschutz und Sicherheit - neben dem biologischen Sensor selbst sehen Experten hier die größten Hürden, bei all den Faktoren im Zusammenhang mit dem Umgang mit personenbezogenen Daten dieser Art.
Technisch halten die Experten die Umsetzung für längst machbar, wenn die üblichen Aspekte bezüglich »Frequenz gegenüber Energieausbreitungseigenschaften« beachtet und die Techniken entsprechend gewählt werden. So sprechen Insider bereits von speziellen Geräten, die verschluckt oder implantiert werden können, sobald die Anwendungen dafür erarbeitet und die regulatorischen Fragen gelöst sind.
Wie bereits am Anfang dieses Beitrags erwähnt, ist die Technologie seit langer Zeit verfügbar. Für den Entwickler gilt es nun, sich den technischen Herausforderungen zu stellen und dabei gleichzeitig ein Bewusstsein für die Regeln und ihre Einhaltung zu entwickeln.
Über den Autor:
Mathias Nygard ist Field Application Engineer bei Future Electronics in Schweden.