ST-Ericsson

Rekord-Verlust führt zu Strategiewechsel und Mitarbeiterabbau

23. April 2012, 18:08 Uhr | Frank Riemenschneider

ST-Ericsson reagiert auf die Milliardenverluste in den letzten Jahren: Zukünftig sollen nur noch nach dem Vorbild Qualcomms integrierte SoCs für Mobilgeräte gebaut werden, die Applikationsprozessoren wandern zurück zu ST Microelectronics. Die Restrukturierungen sollen jährliche Einsparungen in Höhe von 320 Mio. Dollar bringen. 1700 Mitarbeiter müssen gehen.

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Das aktuelle Quartalsergebnis hat das Fass offenbar zum Überlaufen gebracht: Nachdem ST Ericsson im 1. Quartal 2012 nur noch 290 Mio. Dollar umgesetzt (nach 409 Mio. Dollar im 4. Quartal 2011 und 444 Mio. Dollar im 1. Quartal des Vorjahres) und mit 312 Mio. Dollar einen Quartals-Rekordverlust verbuchen musste, hat der neue CEO Didier Lamouche die Notbremse gezogen.

Die Entwicklung von diskreten Applikationsprozessor nebst Mitarbeitern soll zu Lamouche'S vorherigem Arbeitgeber ST Microelectronics wandern, während sich ST Ericsson nach dem Vorbild von Qualcomms Snapdragon-Chips nur noch auf die Entwicklung von hochintegrieten SoCs für Smartphones und Tablets konzentrieren will. Die entsprechenden Funktionsblöcke für Modem, Power-Management u.a. sollen entweder selbst entwickelt oder die IP von Drittfirmen eingekauft werden. Der Applikationsprozessor kommt von ST Microelectronics.

Den katastrophalen Zahlen will ST Ericsson auf mehrere Weise begegnen. Die Anzahl der Firmenstandorte wird reduziert und damit insgesamt 1700 Mitarbeiter freigesetzt, davon wechselt allerdings eine nicht genauer spezifizierte Zahl im Rahmen der Applikations-Prozessor-Entwicklung zu ST Microelectronics. Die Administrationskosten sollen gegenüber 2011 um 25 % reduziert werden.

Die Restrukturierung soll in Summe 130 bis 150 Mio. Dollar kosten und pro Jahr Einsparungen von 320 Mio. Dollar bringen.

 


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